Wenn es eng wird: Dachboxen sind die Lösung

Wenn es eng wird: Dachboxen sind die Lösung
Wenn der Platz nicht reicht, sind Dachboxen die Lösung. © TÜV Süd

Auch Kombis und Vans werden bisweilen zu klein für die Fahrt in den Urlaub. Dann sind neue Lösungen gefragt, um den Stauraum im Fahrzeug zu erweitern. Eine Lösung: Dachboxen.

Die Dachbox präsentiert sich hier als flexibles Mittel, um einige Liter an zusätzlichem Gepäck mitführen zu können. Doch worauf ist bei Kauf und Installation zu achten? Wir haben dieses Thema in den Blick genommen.

Wenn quietschen und quetschen des Gepäcks nicht mehr Hilft, sollten Interessenten nicht zuerst auf die angebotenen Dachboxen achten. Wichtiger wiegt der Blick auf die Informationen des eigenen Fahrzeugs. Denn nicht für jedes Modell ist eine Dachlast überhaupt zugelassen. Wer auf den Blick in die Betriebsanleitung verzichtet, geht damit ein zusätzliches Risiko ein.

Sicherheit bei Dachboxen entscheidend

Weiterhin spielt die maximale Höhe der Dachlast für die Wahl des Produkts eine große Rolle. Liegt sie nur bei 50 Kilogramm, so wäre der Kauf einer größeren Dachbox nicht nur überflüssig, sondern auch einschränkend. Erst nach diesem genauen Blick auf die Voraussetzungen des Wagens bietet es sich an, die Dachbox selbst zu betrachten.
Zunächst spielt die Sicherheit der Dachbox eine große Rolle. Ihr Inhalt ist schlechter vor Dieben geschützt, als die Koffer im Inneren des Wagens.

Aus diesem Grund sollten dort ohnehin keine wertvollen Gegenstände aufbewahrt werden. Ein genauer Blick auf die Qualität des Schließmechanismus lohnt sich, die sich je nach Hersteller stark unterscheiden kann. Ein Auge muss im Anschluss auf den Aufbewahrungsort des Schlüssels geworfen werden. Lösungsmöglichkeiten, wenn der Schlüssel für die Dachboxen vieler Hersteller verloren geht, finden Sie auch auf der Seite dieses Dienstleisters.

Ebenso vielfältig ist das Angebot des Marktes inzwischen bei der Form der Dachbox. Winterurlauber sollten den Fokus auf eine längliche Form der Dachbox legen, welche genügend Platz für die Aufbewahrung der Skier bietet. Ist die Dachbox primär für den Sommerurlaub gedacht, so empfiehlt sich eine breitere Form, um das Volumen insgesamt etwas zu vergrößern. Im Betrieb muss die Dachbox später so weit vorne stehen, dass die Heckklappe des Wagens noch geöffnet werden kann.

Die sichere Befestigung

Nach dem Blick auf die Form spielt die Art der Befestigung eine große Rolle. Als ideal präsentiert sich hier die Montage am Dachträger, über den jedoch nicht jeder Wagen verfügt. Einige Dachboxen bieten inzwischen passende Vorrichtungen für die Installation an der Regenrinne. Hier ist es von besonderer Bedeutung, einen Blick auf die Kompatibilität zu werfen. In der Regel werden die passenden Fahrzeugtypen von den Herstellern der Dachbox aufgelistet.

Seit dem Baujahr 2015 überwiegt am Markt die Installation eigener Befestigungspunkte. Die Hersteller schaffen dadurch Platz für eine sichere Montage der Dachbox. Als Nachteil erweist sich die Tatsache, dass längst nicht jede Dachbox mit den Montagepunkten einer Automarke kompatibel ist. So lässt sich bei einer Befestigung an der Dachreling eine weitaus höhere Trefferquote beobachten, als in diesem Fall.

Einen wesentlichen Mehrwert für den Verbraucher bieten Montagesysteme mit Schnellverschlüssen. Sie verzichten gänzlich auf Schrauben und andere Mittel, die erst in einem langwierigen Prozess auf die Dachbox eingestellt werden müssen. Dennoch ist die Befestigung unter dem Gesichtspunkt einer hohen Sicherheit möglich. Wer über besonders viel Weitsicht verfügt, kann diesen Umstand bereits beim Kauf des Fahrzeugs betrachten.

Weich oder hart?

Der ADAC hat Dachoxen und deren Träger getestet. Foto: ADAC

Abhängig von der Art der Montage ist in vielen Fällen auch die Frage, auf welche Seite sich die Dachbox öffnen lässt. Neben der Öffnung nach links sind Dachboxen weit verbreitet, die sich nach hinten öffnen lassen. Besonders praktisch sind derweil Produkte, welche einen Zugang von beiden Seiten erlauben. So fällt es noch leichter, bequem an das Gepäck zu kommen, welches sich im neu erschlossenen Laderaum des Wagens befindet.

Am weitesten verbreitet ist derzeit die aufklappbare Dachbox aus festem Kunststoff. Diese besteht aus einer Bodenwanne und einem abnehmbaren Deckel. Alternativ können sich Autofahrer für eine Softbox entscheiden. Diese verfügt über ein Gestänge und eine stabile Plane und hat auf diese Weise ein geringeres Gesamtgewicht. Gerade bei einer knappen Dachlast, die vom Hersteller des Fahrzeugs vorgegeben wurde, lohnt es sich also, über diese Alternative nachzudenken.

Für das Packen der Dachbox empfiehlt der ADAC das gleiche Muster anzuwenden, wie beim Beladen des Kofferraums. Schwere Gegenstände werden unten platziert, während auf ihnen leichte Dinge ihren Platz finden. Außerdem empfehlen die Experten, weiche Gegenstände, wie etwa Schlafsäcke, Reisetaschen mit Bekleidung oder Decken, in den vorderen Teil der Dachbox zu packen.

Im unwahrscheinlichen Szenario eines Unfalls können diese Elemente als Puffer dienen und verhindern, dass die schweren Güter aus der Dachbox nach vorn durchschlagen. Die meisten Hersteller der Dachboxen liefern ihren Kunden darüber hinaus noch Zurrgurte. Diese sind dazu da, Bewegungen der Ladung während der Fahrt zu verhindern. Sie sollten daher unbedingt im Sinne der eigenen Sicherheit verwendet werden. Ein regelmäßiger Blick hilft dabei, sich über eine ordentliche Fixierung während der gesamten Fahrt zu informieren.

Vorsicht bei der Fahrt

Selbst geübte Autofahrer unterschätzen oft den Einfluss, den die Dachbox auf das Handling des Wagens hat. Der vom Hersteller genau kalkulierte Schwerpunkt des Fahrzeugs verändert sich unter der zusätzlichen Last und liegt nun weiter oben. So müssen meist einige Kilometer gefahren werden, um sich auf die veränderte Situation genügend einzustellen. Zudem vergrößert sich die Angriffsfläche des Windes trotz der schnittigen Form, für die sich die Entwickler von Dachboxen in diesen Tagen entscheiden.

Besonders bei Seitenwind muss aus diesem Grund das Tempo etwas angepasst werden. Auch Brücken erweisen sich durch die neue Form des Wagens als gefährlich, da dort der Seitenwind besonders stark einsetzen kann. Gleiches gilt für das Überholen eines LKWs, der die Wahrnehmung ebenfalls verändern kann. Insgesamt lässt sich ein höherer Spritverbrauch nicht verhindern.

Das Wachrufen der Erinnerung an die Dachbox schadet auch bei der Einfahrt in Parkhäuser oder in die Garage nicht. Wäre das Auto ohne den Aufbau noch ohne Probleme dort hineingekommen, kann diese einfache Fahrt nun zum Problem werden. Hier ist es für jeden Fahrer wichtig, an die zusätzlichen Zentimeter zu denken und die Box unter Umständen vor der Einfahrt abzunehmen. Der ADAC empfiehlt zudem, nach der ersten Befestigung der Box eine kurze Probefahrt zu machen. Nach einigen Kilometern ist es dann möglich, einen weiteren Blick auf die Befestigung und Verspannung zu werfen. Gegebenenfalls ist es dann notwendig, noch einmal an der aktuellen Konstruktion nachzubessern.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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