Cupra Tavascan: Fortsetzung der Lovestory

Marktstart 2024 geplant

Cupra Tavascan: Fortsetzung der Lovestory
Der neue Cupra Tavascan bei der Weltpremiere in Berlin. © Mertens

Cupra hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt und eilt seit Marktstart 2018 von einem Rekord zum nächsten. Jetzt hat die Marke in Berlin das E-SUV Coupé Tavascan präsentiert.

Soviel Selbstbewusstsein muss man erst einmal haben. Eine neue Automarke zu gründen, die nicht den Mainstream bedienen will, sondern polarisiert. „Cupra ist eine Marke, die provozieren will. Sie muss nicht jedem gefallen, aber diejenigen, die sich für ein Modell von uns entscheiden, werden es lieben“, sagt Wayne Griffiths, der in Personalunion zugleich Cupra- und Seat-Chef ist.

Cupra – ein Auto nur für Liebhaber und damit verdammt für die Nische? Ganz und gar nicht. Die Marke ist eine Erfolgsgeschichte. Eine, an die nur die wenigsten geglaubt haben. Griffiths war einer von ihnen.

Kühne Idee 2018 umgesetzt

Das Cockpit des Cupra Tavascan mit dem großen Touchscreen. Foto: Cupra

Er und seine Mitstreiter seien 2018 kühn genug gewesen, Risiken einzugehen, wie Griffiths sich erinnert. Der Brite war damals noch Vertriebsvorstand von Seat, ehe er im Oktober 2020 die Nachfolge von Vorstandschef Luca de Meo (heute CEO der Renault Group) antrat.
Diese Kühnheit hat sich in den nun zurückliegenden fünf Jahren seit dem Markstart am 22. April 2018 für Cupra ausgezahlt. Damals schickte man mit dem Ateca – einen leistungsmäßig auf Cupra getrimmten Seat – das erste Modell unter dem neuen Markenlogo ins Rennen um die Käufergunst. Seither hat die Marke Jahr für Jahr zugelegt.

Die eingeführten Modelle wie der Leon, der Formentor (das erste rein als Cupra entwickelte Modell) und der elektrische Born kamen bei den Kundinnen und Kunden zunehmend an. Nachdem die Marke das Jahr 2018 noch mit einem Absatz von 14.300 Einheiten beendete, waren es im Jahr 2021 schon 79.300 Einheiten und im Vorjahr 152.900 Einheiten, was einem Plus von 93 Prozent zu 2021 darstellt. Allein im ersten Quartal diesen Jahres wurden 46.000 Einheiten abgesetzt.

Es sind Steigerungsraten, von denen andere Automarken im Volumensegment nur träumen können – und die Cupra zu einer der schnellsten wachsenden Hersteller macht.

Deutschland stärkster Markt

Bringt es auf eine Länge von 4,65 Meter: der Cupra Tavascan. Foto: Cupra

Eine besondere Bedeutung spielt dabei der deutsche Markt für Cupra. So wurden in Deutschland seit 2018 bis März 2023 fast 120.000 Cupra abgesetzt. Allein in 2022 entschieden sich 61.158 Kundinnen und Kunden für einen Cupra. Die Marke kommt an – insbesondere bei Neukunden und einem jüngeren Klientel. Und das freut auch Deutschlandchef Bernhard Bauer. Die Marke sorgt beim Hersteller für höhere Margen. Im Schnitt gibt ein Kunde beim Kauf eines Cupras je nach Modell zwischen 5000 und 10.000 Euro mehr aus als bei einem Seat. Klar, Modelle wie ein Ibiza oder Arona sind nicht vergleichbar mit einem Born oder Formentor – doch Cupra sorgt für glänzende Geschäftszahlen. Im Vorjahr hätten die Händler eines ihrer besten Jahre erzielt – insbesondere auch dank Cupra.

Die Kundinnen und Kunden stehen auf die Marke – vor allem die jüngeren. Es gilt als cool, einen Cupra zu fahren. Mit ihm hebt man sich ab von den ansonsten wechselbar ausschauenden Fahrzeugen der Konkurrenz. Cupra präsentiert sich als Lifestyle-Marke, versucht sich im Marketing als hipp darzustellen. Das zeigt sich auch bei den Auftritten des Managements. Bei Fahrzeugpräsentionen zieht man statt Jacket gern eine Lederjacke über. Das tat auch Entwicklungsvorstand Werner Tietz am Freitagabend im Hangar 5 des Flughafens Berlin-Tempelhof, wo an diesem Wochenende zwei Rennen der Formel E stattfinden. Zusammen mit Abt stellt Cupra seit dieser Saison ein Team in dieser rein elektrischen Rennserie.

Tavascan kommt 2024

Der 4,65 Meter lange Tavsacan basiert wie der Born auf dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) des VW-Konzerns – doch er will alles anders machen als der ID.5, das Schwestermodell von VW. Für Cupra ist der Tavascan nicht irgendein Modell. Es ist ein Modell, was den Weg der Marke bei der E-Mobilität beschleunigen soll. Bereits 2030 will Griffiths Cupra zu einer rein elektrischen Marke gemacht haben.

Dabei sei ihm wichtig, die Modelle emotional aufzuladen. Denn derzeit kämen viele (zu viele) rein rationale E-Autos auf den Markt. Doch das sei nicht Cupra. „Wir wollten der Welt zeigen, dass E-Autos Spaß machen und sexy sein können, dass sie ein tolles Design haben und gleichzeitig auf einzigartige Weise sportlich sein können“, sagt Griffiths und verweist auf das 2019 vorgestellte Konzept des Tavascan. „Damals war es vielleicht nur ein Traum. Doch mit dem Cupra Tavascan ist unser Traum wahr geworden“, so der Cupra-Chef.

Zwei Leistungsstufen

Der neue Tavascan wird – dem sportlichen Anspruch der Marke folgend – in seiner stärksten Version mit Allradantrieb eine Leistung von 340 PS haben, ein Sportfahrwerk und eine Progressivlenkungen haben, wie Werner Tietz sagt. Daneben gibt es auch noch eine Variante mit 286 PS. Die BAatteriekapazität liegt bei 77 kWh. Damit sind Reichweiten von 517 Kilometer bzw. 549 Kilometer möglich. Der Verbrauch liegt zwischen 15,6 kWh und 16,6 kWh. Für ein Fahrzeug dieser Klasse ein exzellenter Wert.

Gebaut wird der Tavascan übrigens im chinesischen Anhui. Mit dem Tavascan folgt Cupra zugleich seinem Anspruch, zu einer globalen Marke zu werden. Zuletzt feierte man seinen Markteintritt in Australien. Zugleich will man auch in Südamerika Fuß fassen – weitere Märkte sollen folgen. In den USA und Kanada testet man gerade den Zuspruch der Kunden. Mit dem Tavascan jedenfalls bleibt Cupra seinen Anspruch treu, keine Marke für die breite Masse zu sein. „Wir wollen keinen Elektro-SUV präsentieren, den jeder mag, sondern ein Auto, das einige wenige absolut lieben werden.“

Schick gezeichnet: das Heck des Cupra Tavascan mit dem beleuchteten Logo. Foto: Mertens

Und, fragte Griffiths kurz vor der Präsentation in Berlin. „Sind wir mit dem Cupra Tavascan zu anspruchsvoll? Gehen wir zu weit? Sind wir zu provokant?“ Nach diesem Freitagabend in Berlin wird man es wissen. Die Kundinnen und Kunden von Cupra werden diese Fragen beantworten, sobald das Fahrzeug wohl in der zweiten Hälfte 2024 bestellt werden kann. Bisher jedenfalls fiel die Antwort der Kundschaft immer zu Gunsten von Cupra aus, wie die Absatzzahlen zeigen. Seit dem Markstart haben sich 300.000 Kundinnen und Kunden für einen Cupra entschieden. Vom Tavascan sollen, wenn er erst einmal auf dem Markt ist, pro Jahr 70.000 Einheiten abgesetzt werden. Gemessen an dem, was man der Tavascan nicht nur optisch zu bieten hat, scheint dies eine eher konservative Prognose zu sein.

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