Corona-Krise: Viele Deutsche wollen häufiger Auto nutzen

Corona-Krise: Viele Deutsche wollen häufiger Auto nutzen
Autoverkehr auf der Hügelstraße in Darmstadt. © dpa

Die Corona-Krise beeinflusst auch unser Mobilitätsverhalten. Nach einer aktuellen Umfrage wollen viele Deutsche in den Städten zukünftig öfter das Auto nutzen.

So gaben 41 Prozent der Befragte an, sich mehr als vorher mit einem eigenen oder einem Mietauto von A nach B bewegen zu wollen, wie aus einer Yougov-Befragung im Auftrag des Verbands Transport & Environment hervorgeht.

Nur die Berliner wollen häufiger in Bus und Bahn steigen (40 Prozent) als ins Auto (34 Prozent). Neben Berlinern wurden Menschen aus Hamburg, der Metropolregion Rhein/Main, München und Köln befragt.

Auch das Rad profitiert

Gut ein Viertel (26 Prozent) aller Befragten will öfter Rad fahren, 28 Prozent möchten häufiger öffentliche Verkehrsmittel nutzen. 35 Prozent gaben an, sie hätten öffentlichen Nahverkehr seit Beginn der Krise nicht regelmäßig benutzt und würden dies aus Angst vor Ansteckung auch künftig nicht tun. 28 Prozent der befragten Berliner und Münchner wollen außerdem öfter zu Fuß unterwegs sein.

Über die Hälfte der Befragten (51 Prozent) stimmte ganz oder teilweise der Aussage zu, der normale Alltag müsse bald wieder aufgenommen werden, auch wenn das mit einem Anstieg der Luftverschmutzung einhergehe.

Verbesserung der Luftqualität noch fraglich

Ob die Corona-Krise die Luftqualität in Deutschland tatsächlich verbessert hat, ist laut Umweltbundesamt abschließend noch nicht zu beantworten. Eine pauschale Antwort zur Auswirkung auf die Luftqualität lasse sich nicht geben. Die Konzentrationen von Stickstoffdioxiden hätten aber an verkehrsnahen Messstationen im Zeitraum des Lockdowns in allen Bundesländern im Durchschnitt unter denen des Vergleichszeitraumes zuvor gelegen.

Nach einer Umfrage der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) sind die Verbraucher in Deutschland deutlich besser durch die Corona-Krise gekommen als viele andere Europäer. Rund ein Drittel der Haushalte in der Bundesrepublik mussten infolge der Pandemie Einkommenseinbußen in Kauf nehmen, wie die Umfrage ergab. In Italien klagten dagegen 57 Prozent und in Spanien sogar 61 Prozent der Befragten darüber, dass sie wegen der Corona-Krise weniger Einkommen zur Verfügung hätten.
Die unterschiedliche Einkommenssituation spiegelt sich auch in der Ausgabenbereitschaft. „Nur“ ein Viertel der Bundesbürger will der Umfrage zufolge in den kommenden Monaten weniger Geld ausgeben. Immerhin 38 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sie sogar wieder mehr für den Konsum aufwenden werden. Ganz anders ist das Bild in Südeuropa: 42 Prozent der Italiener und 56 Prozent der Spanier planen, in den kommenden Monaten weniger Geld auszugeben.

Mehr Geld für Lebensmittel wurde ausgegeben

Die Corona-Krise hat die Einkaufsgewohnheiten der Menschen in Deutschland PwC zufolge dennoch spürbar verändert. Insgesamt sei zuletzt mehr Geld für Lebensmittel, Medien und Unterhaltung sowie für Bestellungen in Restaurants und bei Lieferdiensten ausgegeben worden, merklich weniger für Kleidung und Schuhe, Sport- sowie Haushaltsgeräte.

Wegen der Angst vor einer Ansteckung reduzierten viele Verbraucher die Häufigkeit ihrer Besuche im Supermarkt. „Insbesondere der Onlinehandel mit Lebensmitteln, der sich in den europäischen Ländern bislang nur schleppend entwickelte, hat erheblich Aufwind bekommen und die Kunden nachhaltig überzeugt“, betonte der Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter bei PwC Deutschland, Christian Wulff. (dpa)

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