Concept-Car Citroën Oli: Ruhe im Recycling-Karton

Concept-Car Citroën Oli: Ruhe im Recycling-Karton
Mit dem Concept Oli will Citroën zeigen, wie man effizient unterwegs sein kann ohne auf Komfort zu verzichten. © Citroën

Die Studie Citroën Oli soll zeigen, dass Effizienz und Komfort vereinbar sein können. Manchen Ideen könnten den Weg in die Serie finden.

Immer größer, schneller und schwerer? Dass das nicht sein muss, zeigt Citroën mit seiner optisch etwas verrückt anmutenden Studie Oli. Gerade einmal 1000 Kilogramm wiegt das außergewöhnlich gestaltete, aber auch geräumige Show-Car. Man muss Leichtbau neu denken, dachten sich die Entwickler und konstruierten in Zusammenarbeit mit Experten von BASF einen Werkstoff aus recyceltem Karton, woraus etwa die Motorhaube besteht. Eine kleine Fühlprobe zeigt: sehr solide. Auch die Sitze bestehen aus recyceltem Werkstoff.

Allerdings ist der Oli kein Performer — muss er auch nicht sein. Wer die Marke Citroën kennt, weiß, dass sie in der Vergangenheit diverse coole Autos mit wenig Leistung aber hohem Hinguck-Faktor gebaut hat, beispielsweise den Citroën Ami 6. Allerdings ist der kastige Oli mit seiner aufrecht stehenden Windschutzscheibe recht breit und erinnert mit seinen länglichen Außenspiegeln ein bisschen an ein Baustellenfahrzeug.

Wenig Akku, wenig Motor und wenig Tempo sind beim Oli angesagt. Der Speicher nimmt nur wenig Strom (40 kWh) auf, allerdings soll der kleine Franzose auch nur 10 kWh je hundert Kilometer verbrauchen. Und die Ausfahrt durch die hessische Metropole zeigt, dass sich die Studie spritzig bewegen lässt. Und da mit bis zu 100 Kilowatt geladen werden kann, ist der Akku auch schnell wieder voll. Der CCS-Anschluss steckt hinter dem zu öffnenden Citroën-Logo mittig in der Front, so ist er gut erreichbar.

Nur ein einziges Instrument im Cockpit

Innen geht es bei allem Minimalismus farbenfroh und geräumig zu. Foto: Citroën

Schade, dass er so nicht in Serie gehen wird. Aber Komponenten des Oli natürlich schon, und in ihm stecken jede Menge tolle Ansätze. Warum müssen Autositze beispielsweise so komplex sein? Beim Oli bestehen sie aus acht Teilen. Die an ein Büromöbel erinnernde „Netzrückenlehne“ mit integrierter Kopfstütze ist gar nicht so unbequem. Und der Fond bietet sogar Einzelsitze – mit Kopfstützen, die an der Decke aufgehängt sind.

Der Blick des Fahrers fällt auf ein einziges Instrument. Das präsentiert sich in Form eines durchgehenden Streifens zwischen dem Ende der Windschutzscheibe und dem Armaturenträger und besteht aus einem simplen Display mit nicht allzu hoher Auflösung. Macht aber nichts, die dargestellte Tachowalze lässt dafür Erinnerungen an den legendären Citroën CX aufkommen.

Minimalistisch auch die Unterhaltungselektronik. Das Smartphone verschwindet in einem dafür vorgesehenen Schlitz, ist damit rutschfest verstaut, gleich mit dem Fahrzeug zwecks Informationsaustauschs verbunden und dient darüber hinaus als Medienquelle. Als Medienausgabe wiederum fungiert eine einfache Lautsprecherbox, die links in der Armatur klemmt, herausgenommen werden kann und auch außerhalb des Autos funktioniert. (SP-X)

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