Citroen BX: Die Marke neu gedacht

Citroen BX: Die Marke neu gedacht
1982 feierte die fünftürigen Limousine Citroen BX ihre Weltpremiere auf dem Pariser Salon. © Citroen

Der Citroen BX hat die französische Marke neu gedacht. Vor nunmehr 40 Jahren kam das Modell auf den Markt.

Damals demonstrierte der Mittelklasse-Bestseller BX, wie sich geniale technische Sonderwege mit profitablen Gleichteilen aus dem Peugeot-Regal kombinieren lassen. Nicht fehlen durfte ein ikonisches Design, kreiert von Marcello Gandini, dem Couturier legendärer Lamborghini.

Mehr als 2,3 Millionen Einheiten verkaufte Citroen von diesem 1982 vorgestellten Mittelklassemodell, das so dazu beitrug, Europas größten Autokonzern PSA Peugeot Citroen (heute Stellantis) vor dem finanziellen Kollaps zu bewahren. Damals war PSA ausgerechnet durch die Übernahme von Citroen (1976) und von Chrysler Europa (1978) in eine malade Situation geraten. Als ein Retter in der Not bewährte sich nun der neue BX, dies nicht zuletzt dank technischer Gleichteile aus dem Peugeot-Fundus.

Mit Extravaganz zum Erfolg

Dennoch verzichteten die Fastbacklimousine und der familienfreundliche Kombi Break weder auf markentypische exzentrische Features noch auf stilistische Extravaganz. Letztere zeigte sich in provozierend scharfen Designlinien, eckigen Radläufen, flacher Front und dunklen Glastrapezen in den C-Säulen gut ausgestatteter BX.

Während Fachmedien vorsichtige Skepsis äußerten, ob dieser Nachfolger des bereits zwölf Jahre alten Citroen GS wirklich ein technischer Leuchtturm sei, beruhigte Citroen in einem Pressecommuniqué: „Die Deutschen kriegen den konventionell gefederten, bierernst gestylten Autoeintopf allmählich satt und Appetit auf den Citroen BX.“

Citroen wies stolz auf rund 40 technische Weltneuheiten im BX hin, darunter leichte Motorhauben und Heckklappen aus Polyester-Glasfaserverbund, Vorderachsen mit hydropneumatischen Federbeinen und Anti-Nick-Vorrichtung und der höchste Anteil von elektroverzinktem, rostgeschütztem Stahlblech im Wettbewerbsumfeld. Hinzu kamen Citroen-typische, futuristische Instrumente je nach Ausstattungslinie, also Walzentacho, extraordinäre Bediensatelliten und ein Drehzahlmesser als Leuchtkette.

BX hat Kunden erobert

Übrigens fuhr mehr als jeder zweite BX-Käufer zuvor ein Konkurrenzprodukt. Ein Eroberungserfolg, zu dem auch das damals sensationell breite Motorenangebot beitrug mit rund 30 Leistungsstufen vom 55-PS-Basis-Benziner bis zum 16V-Triebwerk im BX GTI.

Auch Spezialitäten wie permanenten Allradantrieb hatte Citroen im BX-Portfolio, und hydropneumatischen Federungskomfort bot in der Mittelklasse ohnehin keine andere Marke. Bei so viel Extravaganz überrascht es nicht, dass dieser Citroen bis heute Bestandteil des automobilen Narrativs der 1980er ist. (SP-X)

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