Immer mehr chinesische Hersteller drängen auf den europäischen Markt. Nach Großbritannien ist insbesondere Deutschland für die Autobauer wichtig.
Der heimische Markt ist nach dem Vereinigten Königreich der größte Markt für die Chinesen. Im vergangenen Jahr wurden hierzulande nach Zahlen der Beratungsagentur Inovev rund 29.000 Pkw aus dem Reich der Mitte neu zugelassen.
Mehr waren es lediglich in Großbritannien und Nordirland, wo die starke Präsenz der einst britischen Marke MG Motor für rund 62.500 Neuzulassungen sorgte.
Italien auf Rang drei
Auf Rang drei liegt Italien mit 24.500 Einheiten. Frankreich, nach Deutschland zweitgrößter Pkw-Markt in der EU, folgt mit 16.000 Einheiten erst auf Rang sechs hinter Norwegen und Schweden. So gut wie keine Rolle spielen die Chinesen in Osteuropa – wohl auch, weil sie vor allem E-Autos anbieten, für die dort häufig die Ladeinfrastruktur fehlt.
Stärkster chinesischer Hersteller in Europa ist aktuell MG mit 110.000 Neuzulassungen. Die ehemalige englische Traditionsmarke im Besitz des SAIC-Konzerns bietet aktuell sieben Modelle an, die Hälfte der Verkäufe entfällt auf reine E-Mobile. Die Plätze zwei und drei auf dem Kontinent gehen an die Geely-Töchter Polestar und Lynk & Co mit 32.000 beziehungsweise 26.000 Einheiten. Chery-Tochter DR kommt auf 21.000 Neuzulassungen.
Ora mit ambitionierten Zielen
In den kommenden Jahren dürfte sich die Rangliste ändern, denn potenziell starke Anbieter wie BYD oder Ora starten ihr Europa-Engagement gerade erst. So hat sich die Marke Ora beispielsweise vorgenommen – die zu Great Wall Motor (GWM) gehört – noch mindestens 6000 Fahrzeuge vom gerade erst eingeführten Funky Cat abzusetzen, wie Deutschland-Chef Jens Schulz im Interview mit der Autogazette sagte. Das Kompaktklassemodell wird für einen Preis von knapp unter 39.000 Euro angeboten – und schnitt beim EuroNCAP-Crashtest als Bester seiner Klasse ab. Ora wird noch in diesem Jahr ein weiteres Modell in Deutschland anbieten. (FM/SP-X)