VDA senkt Absatzprognose für China

Plus von vier Prozent erwartet

VDA senkt Absatzprognose für China
Für Daimler läuft es derzeit in China noch erfreulich. © dpa

Bislang zeigte sich der Verband der Automobilindustrie mit Blick auf den China-Absatz optimistisch. Doch nun schraubt der Lobbyverband seine Erwartungen deutlich zurück.

Der Verband der Automobilindustrie hat angesichts nachlassender Autoverkäufe im Reich der Mitte seine Absatzprognose für China gesenkt. "China bleibt auf Kurs, schaltet jedoch einen Gang zurück. Für das gesamte Jahr rechnen wir nun mit einem Plus von maximal vier Prozent auf 19,1 Millionen Pkw", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann dem Nachrichtenmagazin "Focus". Zu Jahresbeginn hatten der VDA für 2015 noch ein Plus von sechs Prozent erwartet. Bis Ende Juli hatte der weltgrößte Automarkt um 5,3 Prozent auf knapp 10,7 Millionen Neuwagen zugelegt.

Dudenhöffer spricht von Rückgang

Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer rechnet angesichts des schwächeren Wachstums und der Börsenturbulenzen für 2016 sogar mit einem Rückgang des Autoabsatzes in China. Und es sei nicht auszuschließen, dass der chinesische Automarkt bereits in diesem Jahr schrumpfen werde. Sollte das Minus in den kommenden Monaten überschaubar bleiben, könne noch ein minimales Plus herauskommen, meinte Dudenhöffer.

China ist inzwischen ein äußerst wichtiger Markt für die deutschen Hersteller. Nach einer Untersuchung der Unternehmensberatung EY hat Volkswagen im zweiten Quartal dieses Jahres 36 Prozent seiner Autos in China verkauft, bei BMW waren es 20, bei Daimler 16 Prozent.

Der deutsche Markt hingegen legt zu: Hier erhöhte der VDA die Wachstumsprognose von bisher zwei auf rund vier Prozent. Das entspreche einem Volumen von gut 3,1 Millionen Neuzulassungen. "Auch das Automobilgeschäft in Westeuropa entwickelt sich im laufenden Jahr besser als erwartet", sagte Wissmann dem "Focus". Auch die USA überträfen die Erwartungen. "Der Markt für Pkw und Light Trucks wird 2015 um rund drei Prozent auf knapp 16,9 Millionen Neuwagen zulegen - das wäre der höchste Absatz seit zehn Jahren." (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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