In Europa kann es nun auch zu Verzögerungen bei der Auslieferung des Chevrolet Volt kommen. Damit reagiert die GM-Tochter auf einen Brand des Elektroautos im Mai dieses Jahres.
Die weitere Auslieferung des Elektroautos Chevrolet Volt in Europa könnte sich in einzelnen Ländern verzögern. "Die ersten beiden Volts in Europa wurden neulich an die US-Botschaft in Paris übergeben. Wenn wir die weitere Auslieferung jetzt verzögern, dann hängt das nicht mit der Kundensicherheit zusammen, sondern mit Maßnahmen für eine optimierte Entladung und Entsorgung der Batterie nach einem schweren Unfall", sagte der Kommunikationsdirektor von Chevrolet Europe, Marc Kempe, am Freitag der Autogazette. Dabei betonte Kempe, dass der Chevrolet Volt ein sicheres Auto sei, "das in den USA und Europa mit den höchsten Sicherheitswerten ausgezeichnet wurde".
Reaktion auf Brand des Volt im Mai
Mit der Verzögerung der Auslieferung reagiert die GM-Tochter auf einen Vorfall im Mai, als ein Chevrolet Volt in den USA drei Wochen nach einem Crashtest zu brennen begonnen hat, möglicherweise durch einen Stromfluss aus der nicht entladenen Batterie. Aufgrund dieses Brandes hat die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet, die derzeit noch andauert.
"Wir nehmen den Brand, der drei Wochen nach dem Crashtest erfolgt ist, zum Anlass, um zu prüfen, welche Maßnahmen erforderlich sind, um einen solchen Vorfall gänzlich auszuschließen", so Kempe. In den USA sei der Verkauf des Elektroautos nicht unterbrochen worden, so Kempe weiter. In Deutschland sollten die ersten Volts Ende Januar an Kunden ausgeliefert werden.
"Der Ampera ist bei einem Unfall sicher"
Die Schwestermarke Opel, die mit dem Ampera das nahezu baugleiche Fahrzeug anbietet, hatte bereits in der Vorwoche bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung des Ampera leicht verzögern könne. Mit der Sicherheit des Fahrzeuges habe das aber nichts zu tun, wie Opel-Sprecher Patrick Munsch am Freitag der Autogazette sagte. "Der Ampera ist bei einem Unfall sicher", so Munsch. Das habe auch der Crashtest des Schwestermodells Volt gezeigt, der fünf Sterne beim NCAP erhalten habe.
"Aktuell entwickelt das Team von GM und Opel ein Verfahren, um das Batteriesystem nach schweren Unfällen zu prüfen und gegebenenfalls den Ladezustand der Batterie zu reduzieren." Wie Munsch hinzufügte, würde derzeit mit den Auslieferungen des Opel Ampera begonnen. "Eine Auslieferung von über 100 Fahrzeugen an den Handel ist erfolgt, weitere Fahrzeuge folgen. Darüber hinaus sind bereits einzelne Ampera-Kundenfahrzeuge in Deutschland ausgeliefert", so Munsch. Wie der Sprecher weiter sagte, könne es durch die derzeitige Prüfung durch das Team von GM und Opel "bei aktuell anstehenden Auslieferungen an Endkunden zu geringfügigen Lieferverzögerungen kommen". (AG/FM)