Chevrolet kann sich in Deutschland über einen guten Start ins neue Jahr freuen. Nach der Auszeichnung des Volt als „Car oft he Year“ soll insbesondere der neue Cruze Kombi für einen weiteren Absatzschub für die GM-Tochter sorgen.
Von Frank Mertens
Die GM-Tochter Chevrolet hat derzeit einen Lauf. Während viele Hersteller angesichts der Finanzkrise unter einem Nachfragerückgang leiden, laufen die Geschäfte für Chevrolet Deutschland bestens. Der Blick auf die aktuellen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) in Flensburg belegen dies: im Februar kam Chevrolet mit 2635 verkauften Fahrzeugen nicht nur auf einen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahresmonat von 12,8 Prozent, sondern auch auf einen Marktanteil von 1,2 Prozent.
Kumuliert legte die Marke im Januar und Februar mit 4044 Fahrzeugen sogar um 14,8 Prozent zu. Das sind Zahlen, die Deutschland-Chef Steffen Raschig in der Vorwoche entspannt über den Genfer Autosalon schlendern ließen.
Chevrolet mit guten Start ins neue Jahr
Dieser Start ins neue Jahr, so sagt er, sei mehr als erfreulich. Zu seiner Freude beigetragen haben dürfte auch die Auszeichnung des Elektroautos Chevrolet Volt als "Car oft he Year". Diese Ehrung sei ohne Frage gut fürs Image der Marke. "Sie zeigt, dass Chevrolet nicht nur große Autos bauen kann, sondern auch sehr, sehr innovative", sagt Raschig. Ob diese Auszeichnung den Absatz des Chevrolet Volt auch befördern wird, sei dahingestellt.
Doch der Volt sei ohnehin kein Auto, bei dem es – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt – primär um den Absatz geht. Vielmehr geht es darum, der GM-Tochter ein grünes Image zu verleihen.
Für den Absatz sorgen sollen ganz andere Autos, neben dem Kleinwagen Spark sind dies neben dem Van Orlando vor allem auch der Cruze Combi. Der Station Wagon, so nennt Chevrolet seinen Kombi, feierte in der Vorwoche in der Schweiz seine Weltpremiere und wird dort noch bis zum 18. März gezeigt. Von diesem Modell verspricht sich Raschig eine Menge für den Absatz in diesem von der Finanzkrise geprägten Jahr. Auf Absatzzahlen lässt sich Raschig für den Cruze Kombi indes nicht festlegen. Er sagt nur so viel, dass Deutschland ein Kombi-Markt sei, entsprechend mit einer hohen Nachfrage für das neueste Modell der GM-Tochter zu rechnen sei. Bloß was heißt hohe Nachfrage?
Noch kein Preis für den Kombi
Von Raschig gibt es hierzu auch auf Nachfrage keine Antwort. Er sagt nur so viel, dass auf den Kombi im Modellmix neben Fließheck-Variante und Limousine 50 Prozent der Verkäufe entfallen sollen. Doch im ersten vollen Jahr dürfte alles unter 6000 Einheiten eine Enttäuschung sein, auch wenn Raschig diese Prognose nicht kommentieren mag. Der Preis für den Kombi wurde auf dem Autosalon Genf auch noch nicht genannt, doch er dürfte sich um die 16.500 Euro einpendeln, auch wenn es dazu auch kein Statement der Verantwortlichen gibt.
Doch wer mit den Verantwortlichen von Chevrolet in Genf spricht, der merkt, wie überzeugt man von seinem 4,67 Meter langen Kombi ist, der nicht nur über ein gefälliges Design verfügt, sondern auch über ein Ladevolumen von 500 Litern, bei umgeklappter Rückbank sind es sogar 1500 Liter. Zugleich wird man es ab dem Marktstart im Sommer auch mit neuen und effizienteren Motoren anbieten.
So werden bei den Benzinern die beiden bekannten 1.6 Liter- und 1.8-Litermotoren durch einen neuen 1,4-Liter-Turbobenzinmotor ergänzt. Und bei den Selbstzündern haben die Kunden die Wahl zwischen dem 1.7 Liter-Aggregat und dem überarbeiteten 2,0-Liter-Dieselmotor, wobei die letztgenannten Motoren serienmäßig mit einem spritsparenden Start-Stopp-System ausgestattet sind.
"Sicherlich ist dieses Auto auch für Flottenkunden ausgesprochen interessant", so Raschig, der mit der Marke in diesem Jahr einiges vor hat. So will er nach 30.000 Autos im Vorjahr den Absatz in diesem Jahr um 20 Prozent steigern.
Zu den Innovationen beim Cruze Kombi gehört auch das System MyLink. Es ermöglicht die Vernetzung des Fahrzeugs mit dem Smartphone. Chevrolet geht davon aus, dass die Einbaurate dieses Systems sehr hoch sein dürfte, wie Chevrolet-Sprecher Rej Husetovic sagte. Neben dem Cruze wird das System auch im Aveo angeboten. Zum Preis gibt es auch hier noch keine Auskunft, doch er dürfte sich im Bereich von 500 Euro bewegen, vielleicht etwas darunter.