Carsharing: Fahrzeuge vor Übernahme checken

Tipps des TÜV

Wer ein Carsharing-Fahrzeug nutzt, sollte es vor dem Fahrtantritt gründlich checken – auch auf mögliche Unfallschäden. Worauf zu achten ist, sagen die Experten vom TÜV.

Carsharing-Nutzer sollten bei der Übernahme des Autos auf Mängel achten. Das empfiehlt der TÜV Süd. Die Anbieter von Carsharing warten ihre Wagen zwar regelmäßig. Kaputt gehen kann zwischendurch aber immer mal etwas - auch sicherheitsrelevante Teile. Da die meisten Carsharing-Fahrzeuge durch viele Hände gehen, sei es besonders wichtig, bei jedem Fahrerwechsel einen Sicherheitscheck zu machen, raten die TÜV-Experten.

Doch worauf ist zu achten? Vor dem Losfahren sollten die Räder kontrolliert werden. Haben die Felgen und Reifenflanken Beulen oder Risse? Bei solchen Defekten sollte der jeweilige Auto-Anbieter informiert und um einen Ersatzwagen gebeten werden. Auch die Profiltiefe der Reifen ist zu prüfen: Für optimalen Grip sollten mindestens vier Millimeter vorhanden sein, auch wenn der Gesetzgeber nur 1,6 Millimeter vorschreibt. Besteht der Verdacht, dass die Pneus zu schlapp sind, den Luftdruck gleich an der nächsten Tankstelle checken. Ein mögliches Ersatzrad an Bord dabei nicht vergessen.

Füllmengen der Scheibenwaschanlage prüfen

Neben den Reifen sollten sich Carsharing-Nutzer vergewissern, dass der vorherige Fahrer die Scheibenwaschanlage nicht komplett geleert hat. Außerdem kann ein Blick auf den Motorölstand nicht schaden. Zwar haben moderne Autos laut dem TÜV Süd für die Motorschmierung lange Wartungsintervalle von mehr als 20 000 Kilometern. Bei zügiger Fahrt kann der Ölstand aber auch schon vorher absinken - und man kann schließlich nicht wissen, wie kräftig die Vorgänger Gas gegeben haben.

Natürlich sollte auch das Licht geprüft werden. Alle Lampen am Wagen müssen funktionieren. Dafür ist der Fahrer verantwortlich. Wer bei einer Polizeikontrolle mit einer defekten Fahrzeugbeleuchtung auffällt, muss zahlen. Beim Lichttest die Lämpchen im Wagen nicht vergessen: Die Zündung einschalten und auf die Kontrollleuchten für Sicherheitssysteme wie ABS, Airbags und ESP achten - sie müssen kurz aufleuchten.

Bevor es endlich losgehen kann, sollte auf jeden Fall auch auf mögliche Unfallschäden geschaut werden. Hat das Auto Kratzer oder Beulen? Wenn ja, sollte ebenfalls der Anbieter informiert werden, schließlich will man ja nicht für den Schaden haftbar gemacht werden. Ist die Prüfung abgeschlossen, kann die Reise losgehen. Jedoch sollte man es mit fremden Autos langsam angehen lassen, denn jeder Wagen fährt sich anders. Für die Eingewöhnung hilft es, auf einer möglichst wenig befahrenen oder vertrauten Strecke Lenkung, Bremsen und Schaltung zunächst vorsichtig auszuprobieren. (AG/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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