Das Cabrio spielt im Modellangebot der Hersteller keine große Rolle mehr. Die Deutschen empfinden deshalb aber wenig Wehmut.
Das Cabrio verschwindet langsam aus den Modellpaletten der Hersteller und somit immer mehr auch von der Straße. Die wenigsten Deutschen empfinden das als Verlust, wie eine Umfrage der Zeitschrift „Automobilwoche“ und des Instituts Civey ergibt.
Lediglich rund 29 Prozent bewerten es als schade, dass die Hersteller ihr Angebot ausdünnen. 46 Prozent hingegen verneinen die Frage. Dazu kommen 25 Prozent Unentschiedene.
Schwindendes Angebot kein Verlust
Vor allem die jüngeren Autofahrer weinen dem langsamen Abschied vom Cabrio keine Träne nach. In der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen sehen knapp 50 Prozent das schwindende Angebot nicht als Verlust. Auch bei den Frauen ist mit 47 Prozent wenig Wehmut zu spüren.
Im vergangenen Jahr wurden laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) deutschlandweit knapp 54.000 Cabrios neu zugelassen, beliebtestes Modell war der offene Mini mit knapp 8000 Einheiten, gefolgt vom VW T-Roc Cabrio mit rund 7000 Neuzulassungen. Noch Ende des vergangenen Jahrzehnts lag die Zahl der jährlichen Cabrio-Neuzulassungen im sechsstelligen Bereich. 2008 etwa registrierte das KBA 131.329 neue Oben-Ohne-Pkw. Der langsame Rückgang der Cabrio-Zulassungen ist kein deutsches Phänomen. Weltweit hat das Segment seit Jahren mit sinkender Nachfrage und schrumpfendem Angebot zu kämpfen.
Angebot sinkt stetig
Auch hierzulande werden immer weniger Cabrio-Modelle angeboten. So hat VW etwa den offenen Beetle aus dem Programm genommen, das Golf-Cabrio gibt es bereits seit 2016 nicht mehr. Und auch bei vielen anderen Herstellern sind die Cabrio-Varianten spätestens beim letzten Modellwechsel aus dem Programm geflogen – Opel etwa hat nach dem Ende des Cascada kein offenes Modell mehr im Programm.
Lediglich die Premium- und Luxushersteller leisten sich noch entsprechende Modelle, auch in der Sportwagenklasse bleibt das Angebot relativ konstant. (SP-X)