Byton liegen bereits 60.000 Reservierungen für sein erste Elektroauto vor. Das gab Byton-Chef Daniel Kirchert auf der Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas bekannt.
Die Produktion von Bytons erstem Elektroauto, dem M-Byte, soll noch in diesem Jahr im Werk im chinesischen Nanjing beginnen, wie Byton-Chef Kirchert erneut sagte. Die ersten Autos sollen zunächst in China auf den Markt kommen, ehe 2021 der Start in den USA und Europa stattfindet.
Markenzeichen des M-Byte ist ein 48 Zoll großes Display, es reicht im Innenraum fast über die gesamte Fahrzeugbreite. Für den europäischen Markt stünden bereits Vereinbarungen mit Autohandelsgruppen und anderen Infrastruktur-Anbietern, sagte der zuständige Byton-Manager Andreas Schaaf in Las Vegas. Darunter seien viele Handelspartner, die Fahrzeuge etablierter Premium-Hersteller verkauften.
M-Byte kostet 45.000 US-Dollar
Byton will mit einem Preis von 45.000 Dollar bzw. Euro vor Steuern den Premium-SUV-Markt aufmischen. Allerdings setzen andere Player ihre Preismarken inzwischen zum Teil noch tiefer an. So will der Elektroauto-Vorreiter Tesla sein Pickup-Modell Cybertruck schon ab knapp 40 000 Dollar verkaufen. Der Konkurrent Fisker kündigte in Las Vegas ein SUV-Modell mit Solarzellen im Dach für 37.500 Dollar an.
Tesla bekam inzwischen Konzernchef Elon Musk zufolge über 140 000 Reservierungen für den Cybertruck. Eine Untergrenze beim Preis werde aber allein schon durch die Batteriekosten gesetzt, betonte Schaaf. „Niemand kann zaubern.“
Byton will sich mit dem fast von Tür zu Tür reichenden Display mit einer Diagonale von 48 Zoll (knapp 120 cm) sowie digitalen Diensten von der Konkurrenz abheben. Dafür muss die Firma aber App-Entwickler überzeugen, ihre Anwendungen für die Fahrzeuge anzupassen. Dazu wurde in Las Vegas am Sonntag (Ortszeit) eine Entwicklerplattform an den Start gebracht.
Vielzahl von Kooperationen geschlossen
„Unsere Nutzer stehen im Mittelpunkt unseres Handelns. Wir wussten von Anfang an, dass wir, um unser Versprechen einhalten zu können, das erste Smart Device on Wheels der Branche zu schaffen, Partner einladen müssen, wirklich überzeugende Inhalte zu erstellen“, sagte Jeff Chung, bei Byton Vice President Digital Engineering. „Wir glauben auch, dass die einzigartige Nutzeroberfläche von BYTON Entwicklern sowohl eine Herausforderung als auch eine Möglichkeit bietet, Inhalte zu präsentieren, die sie in keiner anderen In-Car-Umgebung finden würden.“
Auf der CES gab Byton zudem eine Vielzahl von Kooperationen bekannt. So wird die Firma Xperi die digitale Audi-Broadcast-Technologie HD-Radio in den M-Byte bringen. Es ermöglicht neben einem digitalen Ton auch Text- und Bildinformationen anzubieten. Daneben wurden noch Kooperationen mit Road.Travel für die Reiseplanung, Cloud Car für die Point-of-Interest-Suche, Acdu-Weather für Wetterinformationen und Aiqudo für die Sprachsteuerung von Apps auf dem Smartphone geschlossen. „Der schnelle und einfache Zugang zu unserem Smart Device ist ein wichtiger Bestandteil unseres digitalen Lebens“, so Schaaf. (AG/dpa)