BYD verteidigt Sicherheit bei Elektroauto

Nach schwerem Unfall

BYD verteidigt Sicherheit bei Elektroauto
Das Elektroauto E6, hier auf einer Messe, ging bei einem Unfall in Flammen auf. © dpa

Nach einem Unfall mit seinem Elektrofahrzeug E6 hat BYD die Sicherheitsstandards verteidigt. Auch jedes Benzinfahrzeug könne brennen, so das Unternehmen. Die Kooperation mit Daimler ist nicht betroffen.

Nach dem tödlichen Unfall mit einem Elektroauto hat der chinesische Hersteller BYD am Mittwoch sein Design und die Sicherheitsstandards verteidigt. Die besondere Schwere des Unfalls hätte bei jedem Fahrzeug "zu großer Gefahr für Passagiere und Fahrer geführt", hieß es in einer Erklärung. "Selbst Benzinfahrzeuge können brennen." Bei dem Unglück, das in China eine Debatte über die Sicherheit von Elektroautos ausgelöst hatte, waren am Samstag im südchinesischen Shenzhen in einem E-Taxi drei Menschen ums Leben gekommen.

Sportwagen kollidierte mit Elektrotaxi

Der Sportwagen, der mit dem Taxi kollidierte, sei mindestens 180 Stundenkilometer schnell gefahren. Das schwere Elektroauto sei über drei Fahrspuren und gegen einen Baum geschleudert und dann zurückgeprallt. Der Wagen sei schwer zerstört gewesen und in Flammen aufgegangen, hieß es in der Erklärung des Herstellers. BYD baut mit Daimler in einem Joint Venture ein eigenes Elektroauto namens Denza für den chinesischen Markt. Vorgestellt worden war das gemeinsame Projekt im April auf der Automesse Peking.

Das BYD-Modell E6 sei sicherheitsgeprüft gewesen und habe alle Crash-Tests nach nationalen Standards bestanden, teilte BYD mit. Auch die Batterie habe dabei eine 50-prozentige Deformation überstanden, ohne sich zu entzünden. Solche Elektrotaxis seien in Shenzhen seit zwei Jahren im Einsatz und hätten zusammen über 15 Millionen Kilometer zurückgelegt. Den Angaben zufolge hat es 18 Kollisionen gegeben, ohne dass Personen verletzt wurden oder Fahrzeuge brannten.

Kooperation mit Daimler nicht betroffen

BYD (Build Your Dreams) sei fest davon überzeugt, dass der Unfall die Entwicklung der E-Mobilität "nicht negativ beeinflussen" werde, hieß es. Auch der Vizegeneralsekretär der Personenwagenvereinigung Chinas, Cui Dongshu, wies Zweifel an E-Fahrzeugen zurück. "Die Kollision war eher ungewöhnlich", sagte der Experte der dpa in Peking. Er verwies auf den extrem schnellen Sportwagen: "Wenn man mit derart extremer Wucht getroffen wird, kann alles passieren.

Die Kooperation zwischen BYD und Daimler ist durch diesen Crash nicht betroffen, wie ein Sprecher am Mittwoch der Autogazette sagte. „Es ist jetzt noch viel zu früh, hier etwas zu diesem schrecklichen Unfall zu sagen. Wir warten jetzt erst einmal die eingeleitete Untersuchung der chinesischen Behörden ab.“ Bei dem in den Unfall verwickelten BYD E6 und dem Denza handele es sich um zwei komplett unterschiedliche Fahrzeuge, die keine Gemeinsamkeiten haben, so der Sprecher. (AG/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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