Bugatti Mistral: Ein Roadster für 5 Millionen Euro

Bugatti Mistral: Ein Roadster für 5 Millionen Euro
Der neue Bugatti Roadster mit dem Namen Mistral ist schon ausverkauft. © Bugatti

Es gibt offensichtlich genügend Millionäre, die mal schnell fünf Millionen Euro für ein Auto ausgeben. Der Bugatti Mistral jedenfalls ist schon ausverkauft.

Tja, dann muss sich dieses Klientel über andere Anlagegelegenheiten Gedanken machen: Eine Yacht vielleicht, oder einen gebrauchten Jet?

Der neue Bugatti Roadster mit dem windigen Namen „Mistral“ hat bereits 99 Besteller gefunden. Die müssen indes noch bis 2024 auf die Auslieferung des Supersportwagens warten. Auf dem „Concours d’Elegance“, eine Art Schaulaufen automobiler Schönheiten, lässt der Zweisitzer gerade seine Hüllen fallen.

Eintritt 520 Euro

Dazu kommen wohlhabende Fans auf den berühmten 18-Loch-Golfplatz direkt an der Pazifikküste zwei Autostunden südlich von San Francisco, zahlen mindestens 520 Euro Eintritt, zücken ihre Handy-Kameras für Oldtimer ebenso wie für die aktuellen Luxuskarossen und eben jene flachen PS-Monster.

Ein Attribut, das auf den Bugatti Mistral zutrifft, wie auf keinen anderen Serien-Sportwagen, auch wenn das Achtliter-Herz mit 16 Zylindern und 1.600 PS elegant in der Karosse verpackt ist. „W16“ nennt der VW-Konzern, dem Bugatti seit 1998 gehört, diesen Extrem-Motor. Er ist den Bugatti-Modellen vorbehalten und wird in Salzgitter gebaut. Damit hält Bugatti auch den aktuellen Tempo-Rekord: Der Chiron Super Sport 300+, dessen W16 auch den Mistral befeuert, wurde 2019 mit über 490 km/h gestoppt.

Letztes Modell mit W16

Bei den Besuchern der Show in Kalifornien wird der Mistral zwar für Begeisterung sorgen, gleichzeitig aber auch für einen nostalgischen Abschiedsschmerz. Denn der Roadster ist das letzte neue Modell mit einem W16 hinter den beiden Sitzen. Was dann kommt, lässt Bugatti-Chef Mate Rimac offen, sagt aber: „Ein Bugatti sollte noch einige Zeit einen Verbrennungsmotor haben.“ Die nächste Generation werde allerdings stark elektrifiziert sein, also nach Art eines Plug-In-Hybrid auch eine recht große Batterie samt E-Motor an Bord haben. Erst danach werde man über einen rein elektrischen Bugatti nachdenken.

So wird sich die Pebble-Beach-Gemeinde also vor allem mit dem aufregend-futuristischen Design des Neulings trösten. Die gen Bug spitz zulaufende Motorhaube endet in einem halbrunden Kühlergitter, an das sich beidseitig ein Karbon-Frontspoiler anschließt. Dessen große Öffnungen versorgen die vorderen Bremsscheiben mit Frischluft. Die darüber eingebetteten Scheinwerfer-Gehäuse mit je vier schrägen LED-Leuchten symbolisieren den Vier-Rad-Antrieb und die vier Turbolader.

Motorraum ist sichtbar

Der Motorraum hinter den Sitzen ist dank oberer Verglasung für Jedermann sichtbar. Dazu ein dicker Überrollbügel zwischen zwei hufeisenförmigen Längsschwingen, deren vordere Enden direkt hinter den Köpfen der Insassen zwei weitere Lufteinlässe bereithalten. Durch diese werden pro Minute rund 70.000 Liter kühlende Luft zu den 16 Zylindern befördert. Das Heck wird von der LED-Lichtgraphik geprägt, die an die Kampf-Jets der bösen Seite der Macht in den Star-Wars-Filmen erinnern.

Der Innenraum wurde weitgehend vom Chiron übernommen, bietet eine Mischung aus Luxus und Funktionalität. Laut Bugatti sollen die Instrumente dank sorgfältiger Feinarbeit auch noch bei Geschwindigkeiten von über 420 km/h gut lesbar sein. Bei aufkommendem Regen kann eine handliche Dachplatte montiert werden und so das edle Leder, Titan und Aluminium vor Nässe bewahren.

Fünf Millionen Mal 99, mindestens 495 Millionen Euro werden die Besteller eines Mistral also an das Traditionsunternehmen im französischen Elsass überwiesen haben. Hinzu dürften noch teure diverse Extras und Sonderwünsche der auf Exklusivität bedachten feinen Kundschaft. (SP-X)

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