Bosch rüstet sich verstärkt für die Software-Ära

Bosch rüstet sich verstärkt für die Software-Ära
Software-definierte Autos sind die Zukunft. Zulieferer Bosch will entsprechende Lösungen für Hersteller anbieten. © Bosch

Das Auto von morgen wird über die Software definiert. Der Automobilzulieferer Bosch will deshalb seine IT-Kompetenz deutlich ausbauen.

Die Mobilitätsparte von Bosch will künftig stärker am Markt für Automobilsoftware partizipieren. In wenigen Jahren dürften erste software-definierte Fahrzeuge auf den Markt kommen und das Marktvolumen bis 2030 gegenüber 2020 auf 200 Milliarden Euro verdreifachen sowie der Anteil am Entwicklungsaufwand auf 30 Prozent steigen.

Mit einer organisatorischen Neuaufstellung will Bosch dieser Entwicklung Rechnung tragen, wie das Unternehmen im Rahmen seiner Bilanzpressekonferenz mitteilte. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung von Bosch Mobility sind bereits Software-Entwickler. Mit einer weiteren Stärkung der übergreifenden Zusammenarbeit einzelner Geschäftseinheiten will der Konzern die neue Art der automobilen Entwicklung weiter vorantreiben.

Zahl der Steuergeräte soll sinken

Ein wesentlicher Fokus bei der Entwicklung künftig software-definierter Fahrzeuge wird es sein, die Komplexität der Elektroniksysteme zu reduzieren und beherrschbarer zu machen. Mit Hochleistungsrechnern für die verschiedenen Fahrzeugdomänen wie Cockpit- und Vernetzungsfunktionen, Fahrer-Assistenzsysteme und automatisiertes Fahren sowie den Antrieb will Bosch die Zahl der Steuergeräte in Fahrzeugen deutlich senken. Zudem entwickelt das Unternehmen eine durchgängige IT-Architektur für das gesamte Fahrzeug – angefangen in der Cloud über zentrale Fahrzeugcomputer bis zu einzelnen Steuergeräten.

Der Konzern sieht sich in Software und Hardware gleichermaßen zu Hause und will so Schlüsselkomponenten moderner Fahrzeuge unter einem Dach anbieten können.
Mit software-definierten Fahrzeugen sind vor allem zwei Vorteile verbunden. Zum einen das Entwicklungstempo: Statt Jahre wird es künftig nur noch Tage dauern, um neue Funktionen in bestehenden Systemen zu realisieren. Zum anderen erlaubt eine Entkopplung der Software- von der Hardware-Entwicklung, dass sich Autos dank Updates künftig auch nach der Auslieferung länger wie neu anfühlen sollen. (SP-X)

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