Bosch sieht Wachstumsrisiken auf sich zukommen

Europa stagniert

Bosch sieht Wachstumsrisiken auf sich zukommen
Bosch will so flexibel wie Start-ups agieren. © dpa

Der Autozulieferer Bosch sieht seine eigene Wachstumsprognose in Gefahr. Das Geschäft in Europa stagniere derzeit, sagte der Konzern.

Der Technologiekonzern und weltgrößte Autozulieferer Bosch sieht zur Halbzeit des Jahres Gefahr für seine Umsatzprognose. "Wir gingen bisher von einem Wachstum von drei bis fünf Prozent für 2012 aus, sehen aber durchaus in den letzten Wochen zunehmende Wachstumsrisiken", teilte das Unternehmen am Samstag auf Anfrage mit.

Die Eurokrise habe bereits aufs Geschäft gedrückt. "Das europäische Umfeld außerhalb Deutschlands stagniert mehr oder weniger", berichtete der gut 300 000 Mitarbeiter zählende Konzern.

Bosch sieht fehlende Kaufimpulse

Insbesondere in den "konsumnahen Erzeugnisgebieten" - also dem Endkundengeschäft - gebe es "zunehmend fehlende Kaufimpulse". Der Technologiekonzern stellt etwa Hausgeräte oder Elektrowerkzeuge her, deren Verkauf auch mit der Konsumlaune der Menschen steht und fällt.

Mit dem Korridor von drei bis fünf Prozent Erlösplus hatte Bosch im Frühling vergleichsweise verhalten geplant. Der scheidende Chef Franz Fehrenbach hatte damals erklärt, dass mit einem erlahmenden Wachstum zu rechnen sei. Am Donnerstag erklärte der Chef der wichtigen Diesel-Sparte, Markus Heyn, dass er auf Jahressicht von einem stagnierenden Geschäft ausgehe. "Meine Prognose ist, dass wir keinen Anstieg erleben werden übers Jahr hinweg", sagte er.

Bosch hatte mit 51,5 Milliarden Euro vergangenes Jahr einen Rekordumsatz eingefahren. Das Sorgenkind Solarsparte führte aber zu gut einer halben Milliarde Euro Abschreibungen. Auch hohe Anschubinvestitionen für die Elektromobilität - nämlich rund 400 Millionen Euro pro Jahr - zahlen sich noch lange nicht aus. Trotz der Probleme kam Bosch 2011 unter dem Strich aber locker auf eine schwarze Zahl und erzielte 1,8 Milliarden Euro Überschuss. (dpa)

Keine Beiträge vorhanden