Zwei Bosch-Manager müssen vor dem EU-Untersuchungsausschuss des Europaparlaments wegen des VW-Abgasskandals aussagen. Der Zulieferer hatte die entsprechende Software an den Autobauer geliefert, die für den Abgasbetrug eingesetzt wurde.
Im Abgas-Skandal müssen Vertreter des Autozulieferes Bosch am Donnerstag EU-Abgeordneten Rede und Antwort stehen. Chefentwickler Michael Krüger und Cheflobbyist Peter Biesenbach treten vor den Untersuchungsausschuss des Europaparlaments. Der Stuttgarter Konzern hatte Software an Volkswagen geliefert, die dann für den massenhaften Abgasbetrug bei Dieselmotoren eingesetzt wurde. VW hat seine Schuld eingeräumt, Bosch hält sich mit Verweis auf laufende Ermittlungen bedeckt.
Kritik an Rolle des Zulieferers
Das parlamentarische Gremium will klären, ob die EU-Kommission bei der Gesetzgebung zu Abgastests stets korrekt gearbeitet hat oder nachlässig war. Die Abgeordneten versprechen sich von den Aussagen der Bosch-Vertreter Erkenntnisse darüber, wie das EU-Recht geändert werden sollte, um abermalige Vergehen künftig zu unterbinden.
Zudem werden sich die Bosch-Manager Kritik an der Rolle ihrer Firma anhören müssen. Kürzlich war eine Klageschrift von US-Dieselkunden bekanntgeworden, in der Bosch eine aktive Mittäterschaft vorgeworfen wird. "Die nun veröffentlichten amerikanischen Gerichtsdokumente werfen einige Fragen auf", sagte der SPD-Europaabgeordnete Ismail Ertug. "Offenbar war den handelnden Personen und den Ingenieuren klar, dass geltendes Recht gebrochen wird." Möglicherweise habe es aber auch an fehlerhafter Gesetzgebung gelegen. (dpa)