Die dritte Generation des BMW X5 wird seit fast drei Jahren nicht mehr gebaut. Bis auf das Fahrwerk zeigt das SUV bei der HU kaum Schwächen.
Der BMW X5 gehört seit 1999 zum deutschen Straßenbild. Seit 2018 ist das große SUV mittlerweile in der vierten Generation auf dem Markt. Das Vorgänger-Modell (F15) bietet da eine gute Gelegenheit.
Der X5 gehört nicht eben zu den unauffälligen Vertretern seiner Klasse. Das fast 4,90 Meter lange Dickschiff fährt mit großen Lufteinlässen in der bulligen Front, stark modellierten Flanken und breitem Heck vor. Der Begriff „stattlich“ ist zutreffend. Zumindest vier Erwachsene finden großzügige Raumverhältnisse vor, der Mittelsitz im Fond sowie die zwei Plätze in der optional erhältlichen dritten Reihe haben eher Notsitzcharakter. Das Gepäckabteil variiert je nach Sitzstellung zwischen 650 und 1870 Litern.
Innen geht es wohnlich-gediegen-luxuriös zu. Verarbeitung und Materialwahl können sich sehen und fühlen lassen. Mit der dritten Generation schloss BMW in dieser Hinsicht zu den Wettbewerbern aus Stuttgart und Ingolstadt auf.
Alle Modelle mit Acht-Gang-Automatik
Präferierte Motorisierung der meisten X5-Käufer war ein Diesel. Das Angebot umfasst Selbstzünder mit vier- und sechs Zylindern. Allrad gehört bei den Sechszylindern zur Serie, den Zweiliter-Vierzylinder gibt es mit Front- und auf Wunsch auch mit 4×4-Antrieb. Die Kraftübertragung übernimmt bei allen Triebwerken eine Acht-Gang-Automatik.
Der 2,0-Liter-Diesel (25d) leistete zunächst 218 PS (seit 2015: 231 PS) und reicht für Fahrer, die keinen Wert auf übersprudelnde Leistung legen. Der Standardspurt gelingt in 8,2 Sekunden, den Verbrauch gibt BMW mit Werten zwischen 5,7 und 5,9 (Allrad) Litern an. Etwas mehr genehmigt sich nach Norm der 30d (6,2 Liter). Der 3,0-Liter-Reihensechszylinder kommt in dieser Ausbaustufe auf 258 PS. In 6,9 Sekunden geht es von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt mit 230 km/h um 30 km/h über der des Vierzylinders. Außerdem im Angebot sind der 40d (313 PS) und der 50d mit 381 PS und 740 Nm. Hier fließen im Schnitt zwischen 6,3 und 6,7 Liter Diesel durch die Leitungen.
Vier-, Sechs- und Achtzylinder
Das Benziner-Angebot umfasst Vier-, Sechs- und Achtzylinder. Der 3,0-Liter-Sechszylinder im 35i leistet 306 PS, beim 4,4-Liter-Achtzylinder sind es 450 PS (50i) und im Top-Triebwerk des X5 M 575 PS. Die Verbräuche liegen zwischen 8,5 und 11,1 Liter. Der Durchschnitt des Plug-in-Hybriden (40e) ist mit 3,4 Litern angegeben. Hier kombiniert BMW einen Zweiliter-Vierzylinder und einen Elektromotor zu einem 313 PS starken Gesamtpaket. Die Batterie ist für bis zu 31 Kilometer elektrische Fahrt gut.
Ab Werk sind die X5-Modelle ordentlich ausgestattet. Das verwundert wenig, mussten doch Erstkäufer mindestens 52.000 Euro (25d) investieren. Wer etwa Wert auf einen Abstandstempomat, Sitzheizung oder das Head-up-Display legt, muss gezielt Ausschau halten. Als Besonderheit bot BMW für sein Oberklasse-SUV eine Nachtsichthilfe an, die auch Tiere erkennt. Der Parkhelfer stellt das SUV sowohl längs als auch quer weitgehend selbstständig in die Parkbucht, und ein Stauassistent konnte ebenfalls geordert werden. Auf einen Euro-NCAP-Crashtest hatte BMW verzichtet. Dafür konnte der X5 bei Crashtests in den USA, durchgeführt durch NHTSA und IIHS, durchweg gute Ergebnisse erzielen.
Hohes Gewicht belastet die Achsteile
Die Hauptuntersuchung stellt den X5 in den meisten Kategorien vor keine Probleme. Bei der Überprüfung von Licht- und Bremsanlage finden die Prüfer wenig zu bemängeln. Die Auspuffanlage gibt ebenfalls wenig Anlass für Beanstandungen. Hinschauen sollten Interessenten jedoch, ob der X5 Öl tropft. Viel zu kritisieren finden die Prüfer beim Check des Fahrwerks. Aufgrund des hohen Gewichts kommt es hier oft zu ausgeschlagenen Achsteilen und gebrochenen Federn. Die Reparaturen können teuer werden.
Fazit: Der BMW X5 ist ein luxuriöses SUV, das je nach Ausstattung und Extras mit viel Komfort verwöhnt. Kein Wunder also, dass die gebrauchten Modelle auch noch gute Preise erzielen. Mindestens 20.000 Euro sollten Interessenten bereit sein, zu investieren. (SP-X)