Der BMW X1 hat sich unter den kompakten Geländewagen etabliert – und macht dabei auch als Gebraucht eine recht gute Figur. Denn Schwachstellen leistet er sich so gut wie keine.
Es war ein logischer Schritt: Als BMW im Jahr 2009 den X1 auf den Markt brachte, war das Gebot der Stunde, die Nachfrage nach noch kompakteren SUVs zu befriedigen. Andere Hersteller, darunter VW mit dem populären Tiguan, buhlten zu diesem Zeitpunkt bereits um die Kundschaft in dieser Klasse. Auch für Gebrauchtwagenkäufer hat der kleinste Geländegänger der Marke BMW eine gewisse Logik: Er leistet sich kaum Aussetzer.
«Typische Schwachstellen? Fehlanzeige!», bilanzieren die Autoren des «TÜV Report 2014». Einzig anzukreiden ist dem BMW X1 demnach die bei BMW typischerweise nur schwer einzustellende Handbremse: Hier liegt die Mängelquote im Vergleich zum Durchschnitt in der Klasse doppelt so hoch. Das war es dann aber auch schon. Auch beim ADAC ist die Mängelliste, die der Club zu dem Modell führt, sehr kurz. Für Einsätze der Pannenhelfer haben bei Fahrzeugen vom Baujahr 2010 öfters entladene Batterien geführt, Fehlermeldungen gab das Reifendruckkontrollsystem bei Autos von 2010 bis 2012.
Allrad als Option
Zum Startpreis von 29 550 Euro führte BMW den X1 im Herbst 2009 in den Handel ein, allerdings noch nicht mit der Basismotorisierung. Erstmals bei einem BMW-Geländewagen wurde das Modell standardmäßig als Hecktriebler angeboten, der Allradantrieb ist seitdem nur Option. Gefertigt wird der kleinste Kraxler der Marke seit Anfang an im Werk Leipzig.
Die bislang einzige größere Modellpflege folgte 2012 und brachte dem Kompakt-SUV ein dezent retuschiertes Design mit neuen Schürzen an Front und Heck und in die Spiegelgehäuse gerückten Seitenblinkern. Der Innenraum wurde aufgewertet und die Technik unter der Haube mit neuen oder überarbeiteten Motoren renoviert.
Wertstabiles Auto
Mit Ausnahme des zwischenzeitlich angebotenen Top-Benziners im xDrive 28i - ein V6-Motor mit 190 kW/258 PS - verbaut der Hersteller mittlerweile nur noch Vierzylindermotoren. Diese Benziner leisten je nach Baujahr und Ausführung zwischen 110 kW/150 PS und 180 kW/245 PS. Die Dieselaggregate kommen auf 85 kW/116 PS und 160 kW/218 PS.
Der BMW X1 gilt als wertstabiles Auto, Schnäppchenpreise auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind eine Seltenheit. Wer nach der Topmotorisierung Ausschau hält, muss für einen X1 xDrive 28i von 2009 mit 20 050 Euro rechnen. Diesen Richtpreis nennt der Branchendienst Schwacke bei einer zugrunde gelegten Durchschnittslaufleistung von 71 200 Kilometern. Das preisliche Gegenprogramm ist der X1 sDrive 18d mit 105 kW/143 PS des gleichen Baujahrs, den Schwacke mit 15.300 Euro listet (98 800 Kilometer). Etwa das Doppelte wird für den Allradler X1 xDrive 25d Sport Line von 2013 mit 160 kW/218 PS fällig (31 000 Kilometer). (dpa/tmn)