AMI Leipzig feiert Comeback

70 Premieren

AMI Leipzig feiert Comeback
Der BMW 3er Touring feiert Weltpremiere in Leipzig © BMW

Zwei Jahre Pause haben der AMI Leipzig gut getan. Mit einer anderen Terminsetzung und neuem Rhythmus hoffen die Veranstalter, den Geist der Automesse wieder neu beleben zu können.

Nach zwei Jahren Pause meldet sich die AMI in Leipzig wieder zurück. Um die Attraktivität der Automesse hochzuhalten, haben die Verantwortlichen die Stellschrauben gedreht. So wird die AMI jetzt nur noch im Zweijahres-Turnus jeweils in den geraden Jahren ausgetragen und geht somit der allgewaltigen Frankfurter IAA aus dem Weg, die immer in den ungeraden Jahren stattfindet. Zudem wurde der Termin von Anfang April um zwei Monate verschoben, um sich zeitlich vom Genfer Autosalon abzugrenzen.

450 Aussteller aus 23 Ländern auf der AMI

Die Wiederbelebung sorgt auch dafür, dass alle deutschen und die Mehrheit der internationalen Hersteller vom 2. bis 10. Juni ihre Neuheiten in den Messehallen ausstellen. Insgesamt haben sich mehr als 450 Aussteller aus 23 Ländern zur AMI, AMITEC und AMICOM angemeldet. Auch die Ausstellungsfläche ist um rund zehn Prozent im Vergleich mit 2010 angewachsen.

"Der Zwei-Jahres-Rhythmus macht die AMI Auto Mobil International zur einzigen internationalen Automobilmesse in Deutschland in den geraden Jahren und damit zur eindrucksvollen Bühne für Modell-Neuvorstellungen in Deutschland für alle Automobilhersteller", sagt Volker Lange, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), dem Träger der AMI.

BMW 3er Touring feiert Weltpremiere

Volvo zeigt den V60 Plugin-Hybrid Volvo

Der zeitliche Abgrenzung vom Genfer Salon ermöglicht so auch wichtige Premieren, die in der Vergangenheit zumeist immer in der Schweiz gefeiert wurden und als fast schon schaler Aufguss kurze Zeit später in der sächsischen Messemetropole gezeigt wurden. So fallen 2012 über 70 Mal die Hüllen zu Welt-, Europa- und Deutschlandpremieren.

Und eine Weltpremiere wie mit dem BMW 3er Touring hätte es in früheren Zeiten wohl nicht gegeben – auch wenn der Weg von der Produktionshalle des Leipziger BMW-Werkes zum Messe-Laufsteg nicht gerade weit ist. Die Kombi-Premieren werden prägend für die Messetage sein. Neben dem BMW zeigt VW den geländetauglichen Passat Alltrack und Audi das Ingolstädter Pendant mit dem A6 Allroad. Als AMI-Rückkehrer bietet Jaguar zudem auch mit dem XF Sportbrake das Comeback bei den Kombis. Volvo zeigt hingegen mit dem V60 Plugin-Hybrid ein sparsames Modell in der Kombiklasse.

Mercedes A-Klasse im neuen Gewand

Neue Motoren für die neue Mercedes A-Klasse.
Mercedes hat die A-Klasse völlig neu konzipiert Mercedes

Auch die Kompakten sind zahlreich vertreten. Hier bewegt sich BMW erneut als Vorreiter und enthüllt zum ersten Mal den neuen 1er als Dreitürer. Audi bietet mit dem neuen A3, der auf identischer Basis mit dem zum Ende des Jahres erwarteten VW Golf VI steht, Paroli.

Mercedes stellt die völlig neu konzipierte A-Klasse vor, Volvo präsentiert mit dem neuen V40 erstmals auch einen Fußgänger-Airbag. Bevor der neue Golf kommt haben die Wolfsburger schon mal dem aktuellen GTI eine Cabrio-Version zur Seite gestellt. Doch die Premium-Hersteller müssen sich auf harte Konkurrenz einstellen. Besonders Hyundai und Kia haben mit dem i30cw und der zweiten Generation des Ceed zwei Asse im Ärmel, die nicht nur wegen des ausdrucksstarken Designs und dem günstigeren Preis auch dem neuen Golf mächtig zusetzen werden.

Dacia Lodgy als Preisbrecher

Der Dacia Lodgy kommt im Juni auf den deutschen Markt
Der Verkauf des Dacia Lodgy beginnt am 2. Juni AG/Flehmer

Einen großen Eindruck wird das neue Dacia-Derivat hinterlassen. Der Lodgy ist ein Familien-Van mit bis zu sieben Sitzen. Die Renault-Tochter aus Rumänien hat dabei besonders bei den Motoren und der Verarbeitung einen Sprung gemacht. Geblieben ist das Preisgefüge. Der Lodgy startet unter 10.000 Euro und ist damit nur knapp über dem einstiegspreis eines VW Up. Der Kleinstwagen steht natürlich auch in Leipzig flankiert von seinen fast identischen Geschwistern Seat Mii und Skoda Citigo.

Fehlen dürfen natürlich nicht die SUV, das Segment, das derzeit ein starkes Wachstum erzielt und gut 13 Prozent des gesamten deutschen Automarktes ausmacht. Porsche schickt den bärenstarken Cayenne GTS ins Rennen, Hyundai stellt den neuen Santa Fe vor. Citroen und Peugeot haben mit dem C4 Aircross und dem 4008 einmal mehr von Mitsubishi profitiert. Die beiden französischen Kompakt-SUV stehen auf einer Plattform mit dem ASX. Ganz neu in das Segment der kompakten Geländewagen ist Mazda. Der CX-5 soll den eher erfolglosen und größeren CX-7 mehr als nur unterstützen. Noch eine Nummer kleiner präsentiert Opel den Mokka, einem Mini-SUV auf der Basis des Corsa.

50 Elektrofahrzeuge zum Probefahren

Toyota hybridisiert den Yaris Toyota

Natürlich dürfen die Fahrzeuge mit alternativen Antrieben nicht fehlen. Toyota zeigt mit dem neuen Prius, dem Prius+ und dem Yaris Hybrid gleich drei neue Modelle, die mit Elektro- und Verbrennungsmotor unterwegs sind. Volvo stellt den V60 Plugin-Hybrid vor, der an der Steckdose aufgeladen werden kann. Mit dem Zoe präsentiert Renault sein bereits viertes reines Elektroauto nach dem Kangoo und Fluence Z.E. sowie dem kleinen Stadtflitzer Twizy.

Besonders diese Modelle werden zum Messerenner avancieren, denn die Besucher können auch in diesen Jahr nicht nur schauen, sondern auch fühlen, sprich Probe fahren. "Die AMI ist eine Messe zum Mitmachen und Erleben. Probefahrten im Straßenverkehr, verschiedene spannende Parcours im Freigelände, attraktive Sonderschauen, eine Vielzahl von Aktionen, zwei Aktionstage für spezielle Zielgruppen sowie interessante Fachveranstaltungen zu aktuellen Praxisthemen versprechen allen Besucher- und Altersgruppen, privaten Autointeressierten ebenso wie dem Fachpublikum einen abwechslungsreichen Messebesuch", so Matthias Kober, Projektdirektor AMI, AMICOM und AMITEC der Leipziger Messe. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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