Von Afeela bis VW: Mehr als nur Showcars

Premieren auf der CES

Von Afeela bis VW: Mehr als nur Showcars
Der ID.7 hat einen Radstand von fast drei Metern. © VW

An der Consumer Electronics Show (CES) führt für die Autobauer kaum ein Weg vorbei. VW stellte dort den ID.7 vor, Sony den Afeela und BMW den i Vision Dee.

Doch im Gegensatz zu der Vor-Corona-Zeit wurden in diesem Jahr auf der CES nicht nur klassische Showcars oder verspielte Studien mit vage angedeuteter Selbstfahrtechnik und visionären Displaywelten gezeigt.

Es gab auch konkrete Autos, die als Ganzes oder in Teilen seriennahe Lösungen vorstellen und ziemlich bald auf den Markt kommen wie der VW ID.7, die Elektrovariante des Passat.

Afeela E-Limousine

Der Prototyp des Afeela weist vorn und hinten durchgehende Leuchteinheiten auf. Foto: Sony

Bereits 2020 stellte Sony auf der CES ein neues E-Auto-Konzept vor. Zunächst blieb offen, ob der Technikkonzern damit andeuten will, unter die Autobauer zu gehen. Erst Anfang 2022 gaben die Japaner offiziell grünes Licht für ihren Einstieg als Fahrzeughersteller. Wenige Monate später wurde Honda als Kooperationspartner genannt.

Das anschließend gegründete Joint Venture Sony Honda Mobility (SHM) hat nun auf der CES einen seriennahen Prototypen enthüllt und den neuen Markennamen „Afeela“ bekanntgegeben. 2026 soll die 4,90 Meter lange Limousine mit Selbstfahrtechnik, Riesendisplays und elektrischen Allradantrieb zunächst in den USA auf den Markt kommen. Mit wieviel PS, wieviel Reichweite und zu welchem Preis verrät SHM allerdings noch nicht.

VW ID.7

Der Afeela könnte ein ernster Konkurrent für eine weitere CES-Autoneuheit werden: Den VW ID.7, der sich auf der Technikmesse in einem Leuchtlack-Anzug präsentiert. In einem besonders aufwendigen Verfahren wurde die Elektro-Limousine mit 40 Schichten lackiert, die für einen außergewöhnlichen Blingbling-Effekt sorgen.

Unter Zufuhr von Strom leuchtet die in 22 Segmente unterteilte Außenhaut nämlich farbig aus sich heraus. Mit diesen Lichtspielchen dürfte der offiziell bereits dieses Jahr in den Markt startende Wolfsburger auf der CES ein wenig zusätzliche Neugierde wecken. Außerdem hält sich VW mit dem Tarnanzug die Option offen, noch einmal medienwirksam das finale Design vorzustellen.

Auch mit technischen Details hält sich VW bislang zurück. Bekannt ist, dass die Limousine bis zu 700 Kilometer Reichweite sowie ein überarbeitetes Bedienkonzept mit einer auf dem Touchscreen leichter zugänglichen Klimasteuerung bieten wird.

BMW i Vision Dee

Der BMW i Vision Dee kann seine Farbe ändern – und bietet ein neues Innenraumkonzept. Foto: BMW

Ein ebenfalls ziemlich bunter Hund ist der BMW i Vision Dee. Es handelt sich um eine retro-futuristische Limousine, die ebenfalls über einen Außenlack mit Farbwechselfunktion verfügt. Insgesamt 32 Töne lassen sich dank dieser E-Ink-Technologie darstellen, was in Kombination nahezu unendliche Gestaltungsmöglichkeiten erlaubt. Während die bereits im letzten Jahr in einer monochromen Variante auf der CES präsentierte Farbwechsel-Technik keine Großserien-Chancen hat, dürften sich Elemente aus dem Innenraum des Dee in naher Zukunft in Modellen der Marke wiederfinden.

Dazu zählt das erneut ertüchtigte Head-up-Display, das in der Studie alle konventionellen Bildschirme ersetzt und ab 2025 in Produktion geht. Dann werden BMW-Modelle mit nacktem Armaturenbrett vorfahren, bei denen alle Fahrinformationen in die Windschutzscheibe gespiegelt werden. Und das zudem über deren gesamte Breite.

Peugeot Inception Concept

Mit dem Inception zeigt Peugeot auf, wohin die Reise der Marke Richtung Elektrozukunft geht. Foto: Peugeot

Die vielleicht spektakulärste Autoneuheit der CES 2023 ist das Peugeot Inception Concept. Es handelt sich um einen fünf Meter langen GT, der sich außen wie innen futuristisch präsentiert. Doch zugleich zeigt die Studie Techniklösungen, die bereits seriennah sind oder zumindest in einigen Jahren in Serienfahrzeugen verfügbar sein werden. Noch 2023 wird der Stellantis-Konzern E-Autos auf den Markt bringen, die wie der Inception auf der „STLA Large“-Plattform basieren.

Im Fall der Peugeot-Studie bietet diese Basis einen 680 PS starken Allradantrieb sowie eine 100-kWh-Batterie, die 800 Kilometer Reichweite erlaubt. Außerdem zeigt der Inception ein neues „Steer-by-Wire“-Lenkrad namens Hypersquare. Es hat ein rechteckiges Format, einen Touchscreen in der Mitte und vier kreisförmige Zellen in den Ecken. Letztere dienen als universelle Griffe und Bedienelemente. Noch in diesem Jahrzehnt soll diese Lösung serienreif werden. (SP-X)

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