Die 1er BMW sind auch als Gebrauchtwagen nicht unbedingt Schnäppchenware. Dafür gelten besonders die neueren Modelle als besonders pannensicher.
Der erste Versuch war nur halbherzig: Schon 1994 hatte BMW sich mit dem 3er Compact in der Kompaktklasse versucht. Doch wie der Name schon nahelegt, handelte es sich dabei nur um eine verkürzte Version des gewöhnlichen 3ers - mit Schrägheck und in zweiter Generation auch mit sonderbarem Vieraugengesicht. Das wurde 2004 nach nur vier Jahren Bauzeit vom 1er abgelöst. Der macht den Vorgänger weitgehend vergessen und auch gebraucht eine gute Figur.
1er BMW bei Mängeln unauffällig
So bescheinigt der «TÜV Report 2015» dem ersten echten Kompakten von BMW weitgehend unproblematische Achsen, Dämpfer und Federn. Auch die Lenkung fällt bei der Hauptuntersuchung (HU) selten unangenehm auf. Außer bei den bis 2007 gebauten älteren Modellen: Die weisen öfter Spiel an der Lenkung auf. Zudem verschleißen Bremsscheiben zu schnell. Und die Abgasreinigung ist insbesondere bei den vier bis fünf Jahre alten Modellen anfällig. Ansonsten aber zeigt sich der 1er laut dem «TÜV Report» als solider Gebrauchtwagen.
Die Pannenhelfer des ADAC sehen das ganz ähnlich. Schon Exemplare aus der Zeit vor dem Facelift im Jahr 2007 bewertet der Automobilclub als unauffällig, neuere 1er gelten als besonders pannensicher. Lediglich defekte Zündspulen und elektrische Fehler im Motormanagement kommen auch bei jüngeren Modellen bis 2010 gelegentlich vor. Verstellte Steuerketten und defekte Turbolader riefen die Pannenhelfer bis zum Baujahr 2008 auf den Plan, außerdem Probleme mit dem Nockenwellensensor und den Einspritzventilen (2007 bis 2008).
Enge Platzverhältnisse im BMW 1er
Der 1er BMW nimmt seit seinem Debüt im Jahr 2004 ein Sonderstellung ein: Er ist das einzige Modell in der Kompaktklasse, das über die Hinterräder angetrieben wird. Zudem sind die Motoren längs zur Fahrtrichtung verbaut, was sonst nur in größeren Klassen üblich ist, da das Antriebskonzept nicht gerade platzsparend ist. Entsprechend sitzt man auf der Rückbank beengter als etwa in einem VW Golf, dafür bescheinigen Experten dem Kompakten sehr agile Fahreigenschaften. Und zwar unabhängig davon, ob er als Fünftürer, Dreitürer oder zweitüriges Coupé daher kommt. Auch als Cabrio gibt es den 1er.
Bei den Motoren geht unter 100 Pferdestärken nichts. So startet das Angebot an Benzinern erst bei 85 kW/115 PS, der schwächste Diesel leistet 85 kW/116 PS. Je nach Karosserieform sind bis zu 250 kW/340 PS möglich, wobei es diesen stärksten Motor nur im 1er M Coupé gibt. Ansonsten ist, soweit es die Benziner betrifft, bei 195 kW/265 PS Schluss. Der kräftigste Diesel leistet im Coupé 150 kW/204 PS. Seit 2013 setzen die Münchner auf Dreizylinder als Einstiegsmotoren.
BMW 1er Cabrio ab 13.250 Euro
Ein fünftüriger BMW 116i von 2004 kostet laut Schwacke noch rund 5950 Euro und ist dann etwa 132.000 Kilometer gelaufen. Der etwas kräftigere 118i schlägt mit rund 8400 Euro zu Buche, wenn er von 2007 stammt (96.000 Kilometer). Wer sich für einen jüngeren 120i als Dreitürer interessiert, sollte für ein Exemplar des Baujahrs 2010 etwa 13.450 Euro einplanen (60.000 Kilometer). Für einen Diesel wie den 120d von 2010 werden noch um die 12.950 Euro fällig (87.600 Kilometer). Ein fünftüriger 118d von 2011 kostet laut Schwacke noch etwa 13.350 Euro (72.000 Kilometer).
Ein 1er Coupé wird als 120i mit dem kleinsten erhältlichen Benziner für etwa 13.850 Euro gelistet, wenn der Wagen von 2009 stammt und rund 72.000 Kilometer auf dem Zähler hat. Ein 120d Coupé von 2007 kostet rund 11.250 Euro (134.400 Kilometer). Die Preise für das erst 2007 eingeführte Cabrio starten laut den Marktbeobachtern bei etwa 13.250 Euro. Dafür bekommt man einen 118d von 2008 (109.200 Kilometer). (dpa/tmn)