Interesse an Elektroautos nimmt weiter ab

Kaufprämie bis zu 4000 Euro

Interesse an Elektroautos nimmt weiter ab
BMW i3 © BMW

Einen Monat nach dem Start der Kaufprämie für Elektroautos bleibt das Interesse äußerst gering. Gut die Hälfte der eingegangenen Anträge wurde schon in der erste Woche gestellt, seitdem zeigt die Kurve nach unten.

Das Interesse an der Kaufprämie für Elektroautos bleibt mau. Einen Monat nach dem Start des Angebots am 2. Juli sind beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) 1791 Anträge eingegangen, wie die Behörde am Donnerstag in Eschborn bei Frankfurt mitteilte. Allerdings waren bereits eine Woche nach dem Start knapp 1000 Anträge eingegangen, danach ließ das an sich schon maue Interesse spürbar nach.

Aus dem Topf, der insgesamt mit 1,2 Milliarden Euro gefüllt ist, wurden bisher rund 6,6 Millionen Euro angefordert. Bis zum 4. August wurden 821 der Anträge bewilligt, die ersten Fördergelder sollen in den nächsten Tagen ausgezahlt werden. Bei der Einführung der Abwrackprämie für Altautos 2009 hatte waren beim Bafa binnen Tagen 150.000 Anträge eingegangen.

BMW- und Renault-Modelle am gefragtesten

Die meisten Anträge kamen aus Bayern (468), gefolgt von Baden-Württemberg (357) und Nordrhein-Westfalen (307). BMW-Modelle lagen mit 581 Anträgen vorne vor Renault (444) und Volkswagen (154).

Verbraucher, aber auch Firmen, Stiftungen und Vereine, können nun den sogenannten Umweltbonus beantragen. Die Förderung gilt rückwirkend für E-Autos, die seit dem 18. Mai gekauft wurden. Für reine Elektrofahrzeuge mit Batterie gibt es 4000 Euro. Für solche Modelle gingen 1194 Förderanträge ein. Bei Hybridautos, die per Stecker geladen werden und einen ergänzenden Verbrennungsmotor haben, sind es 3000 Euro. Hier zählte das Bafa bisher 597 Anträge. Bund und Hersteller teilen sich die Kosten. Der Bund rechnet damit, dass dank der Förderung etwa 300.000 E-Autos gekauft werden. Beantragt werden kann das Geld bis der Topf leer ist - längstens aber bis Ende 2019.

China Vorreiter bei der Elektromobilität

Doch trotz der mauen Nachfrage ist die Prämie nicht ganz ohne Effekt - davon gehen zumindest die Experten der Unternehmensberatung McKinsey aus. In ihrem jüngst veröffentlichten Elektro-Auto-Index verhilft allein die Tatsache, dass es eine Kaufprämie gibt, zu einer Verbesserung der Position. Deutschland konnte sich durch die Einführung in einem Ranking zwei Plätze nach vorne arbeiten. Allerdings belegt die Bundesrepublik nach wie vor nur Platz 8 von 14.

China entwickele sich hingegen immer mehr zum Vorreiter bei der Elektromobilität. Das Land führte im Juli erstmals das Ranking der wichtigsten Herstellerländer an. Als Markt belegt China hinter Norwegen, den Niederlanden und Frankreich Platz vier. "In China arbeiten Hersteller und Behörden sehr systematisch daran, Elektroautos für den Kunden attraktiv zu machen", McKinsey-Seniorpartner Nicolai Müller. Dort hätten Käufer die Wahl zwischen rund 60 verschiedenen Modellen, in Deutschland seien es 40. (dpa)

Vorheriger ArtikelFiat Tipo: Kompaktklasse zum Kleinwagenpreis
Nächster ArtikelFord startet Rückruf
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden