Die Aktionäre von BMW können sich auf einen wahren Geldregen freuen. Der Autobauer hat im vergangenen Jahr trotz Corona einen Rekordumsatz erzielt.
Zudem konnten die Münchner mit Abstand den höchsten Gewinn der Unternehmensgeschichte einfahren. Wie der Autokonzern am Donnerstag in München mitteilte, verdiente er unter dem Strich 12,5 Milliarden Euro – gut dreimal soviel wie im Vorjahr.
BMW konnte im vergangenen Jahr 2,5 Millionen Auto verkaufen und erreichte damit wieder das Vor-Corona-Niveau. Weil die Nachfrage noch höher war, aber Halbleiter weltweit knapp waren, wurden die verfügbaren Komponenten vor allem in teurere und profitablere Modelle eingebaut. Zugleich sorgten die globalen Halbleiter-Engpässe für stabile Preise ohne Rabatte, und auch bei Leasingrückläufern profitierte BMW von der «außergewöhnlich positiven Preisentwicklung auf den Gebrauchtwagenmärkten».
Sieben Milliarden Euro mehr Umsatz als 2019
Der Konzernumsatz von 111,2 Milliarden Euro übertraf den bisherigen Rekordumsatz aus dem Jahr 2019 um 7 Milliarden. Der Gewinn vor Steuern lag mit 16,1 Milliarden Euro sogar 50 Prozent über dem bisherigen Rekordergebnis aus dem Jahr 2017.
Gebremst wurde BMW von höheren Rohstoffpreisen. Wegen des Umbaus der Werke zum Bau von Elektroautos stiegen die Investitionen um 28 Prozent auf 5,0 Milliarden Euro. Auf der anderen Seite konnte BMW eine Rückstellung für eine befürchtete Kartellstrafe wieder auflösen, das ergab einen Sonderertrag von 1 Milliarde Euro. Zudem sanken die Umsatzkosten. Im Jahresverlauf wurden rund 2000 Stellen abgebaut. In Deutschland beschäftigt BMW jetzt noch knapp 80 000 Mitarbeiter, weltweit sind es 118 000.
Fast ein Drittel des Jahresgewinns will BMW nach der Hauptversammlung im Mai an die Aktionäre ausschütten. Die Dividende soll von 1,90 Euro je Stammaktie auf überraschend hohe 5,80 Euro steigen.
Aktie verliert
Trotzdem verlor die BMW-Aktie am Donnerstag noch etwas stärker als andere Autowerte. Analysten äußerten sich enttäuscht über die Gewinnmarge der Autosparte im vierten Quartal. Auslieferungen und Umsatz des Konzerns lagen im Schlussquartal unter Vorjahr, der Überschuss ein Drittel darüber. Auf der Hauptversammlung soll der Vorstand ermächtigt werden, in den kommenden fünf Jahren bis zu 10 Prozent der Aktien zurückzukaufen.
Weitere Angaben zur Bilanz und zum Ausblick für das laufende Jahr will der Vorstand am kommenden Mittwoch auf der Jahrespressekonferenz machen. Gegenwärtig steht die Produktion im Stammwerk München und im größten europäischen BMW-Werk Dingolfing, weil Kabelbäume aus der Ukraine fehlen. In Leipzig und Regensburg werden weniger Schichten gefahren. (dpa)