BMW und Co.: Auf dem Weg zum Online-Auto

Internet an Bord

BMW und Co.: Auf dem Weg zum Online-Auto
Internetempfang wird immer häufiger im Auto installiert © BMW

Das Internet hält immer mehr Einzug in das Auto. Je nach Preis variiert dabei auch das Angebot der Hersteller.

Das Internet ist überall – auch im Auto. Immer mehr Hersteller rüsten ihre Fahrzeuge mit Online-Zugängen aus. Der Funktionsumfang variiert allerdings, wie die Zeitschrift "Auto Bild" ermittelt hat.

Freies Surfen für die Oberklasse

Mailversand und Wettervorhersage beherrschen fast alle Online-Autos. Das freie Surfen im Internet wie man es vom heimischen Computer kennt, ist hingegen eher in der oberen Fahrzeugklasse verbreitet. So bietet Mercedes für alle Modelle gegen 2050 Euro Aufpreis einen Internet-Zugang an, der zur Verbindung das Smartphone des Fahrers nutzt – jedoch nur bis zu einer Fahrtgeschwindigkeit von 5 km/h funktioniert. In voller Fahrt können lediglich bestimmte Apps des Herstellers genutzt werden, die etwa den Zugriff auf Nachrichten, Wetterinformationen oder soziale Netzwerke ermöglichen.

BMW geht einen ähnlichen Weg, die Verbindung wird jedoch über eine bordeigene SIM-Karte hergestellt. Gesurft werden kann im Stand und bis zu einer Geschwindigkeit von 3 km/h, danach müssen Apps genutzt werden. Mails können auch verschickt werden, allerdings nur welche, die aus vorher festgelegten Textbausteinen bestehen. Eingehende Mails sowie bestimmte Nachrichten kann sich der Fahrer vorlesen lassen. Die nötige Bordelektronik inklusive Navi und Webradio gibt es für 2250 Euro, zusätzlich fallen jährlich 250 Euro für das Mobilfunk-Abo an.

Audi benötigt Navigationsgerät

Der dritte Premiumanbieter im Bunde, Audi, nutzt für den Verbindungsaufbau wahlweise das Smartphone des Fahrers oder eine fest eingebaute Handykarte. Auch bei den Modellen aus Ingolstadt (mit Ausnahme von TT und R8) ist freies Surfen nur im Stand möglich, ansonsten müssen Apps genutzt werden.

Das Angebot reicht wie bei der Konkurrenz von Wetter über Musik bis zu Nachrichten. Manche Inhalte kann der Fahrer sich auch vorlesen lassen. Die Kosten für die notwendige Technik belaufen sich auf 720 Euro, allerdings muss ein Navigationsgerät an Bord sein.

Toyota und Renault mit abgespeckten Versionen

Mit einem etwas abgespeckten Online-Zugang warten Toyota und Renault auf. Freies Surfen ist dabei nicht möglich, dafür liegen die Preise deutlich unter denen der Premiummarken. Im Kleinwagen Toyota Yaris hat der Kunde etwa die Wahl zwischen zwei Systemen mit Preisen zwischen 550 Euro und 950 Euro, die mindestens die Umfeld-Suche Google Local Search für das Navigationssystem bieten. In der höheren Ausbaustufe ist auch das Empfangen und Vorlesen von Mails möglich.

Bei Renault ist der Internetzugang an das Festeinbau-Navi von Tom Tom gebunden, Nutzer können unter anderem die Google-Umfeld-Suche, einen Echtzeit-Staumelder und Wettervorhersagen nutzen. Die Preise für das Gerät reichen je nach Modell von 490 bis 1090 Euro, zusätzlich werden Abo-Kosten zwischen 69 und 149 Euro fällig.

Chevrolet startet im Juni

Noch keine Preise für seinen Online-Zugang nennt Chevrolet. Die Technik soll ab Juni für den Kleinwagen Aveo sowie den kompakten Cruze zu haben sein und sowohl freies Surfen als auch die Nutzung von Apps ermöglichen. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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