BMW setzt auf Sparprogramm

Wegen neuer Modelle und Antriebe

BMW setzt auf Sparprogramm
BMW-Chef Norbert Reithofer © dpa

BMW will wegen der hohen Investition in neue Modelle und neue Antriebe seinen Kosten senken. Dazu sollen in den kommenden Jahren Millionen Euro eingespart werden.

Der Autobauer BMW will in den kommenden Jahren seine Kosten weiter deutlich senken. Angesichts nötiger Ausgaben für neue Antriebe und Modelle müsse ein Ausgleich geschaffen werden. «Dementsprechend streben wir an, auch in den kommenden Jahren den Kostenanstieg um einige hundert Millionen Euro jährlich zu dämpfen», sagte ein Sprecher am Mittwoch in München. Der Hersteller widerspricht damit der Darstellung des «Manager Magazins», das ohne konkrete Quellenangabe von geplanten jährlichen Einsparungen in Höhe von drei bis vier Milliarden berichtet.

Entwicklungsetat wird gekürzt

Das wäre ein massives Sparprogramm, das kaum ohne tiefe Einschnitte zu ermöglichen wäre. Zu dem Bericht wollte BMW indes nicht Stellung nehmen. «Wir kommentieren wie üblich keine Medienspekulationen. Grundsätzlich arbeiten wir ständig am Thema Kostenmanagement, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens im internationalen Umfeld zu erhalten», hieß es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Laut Magazin solle das Sparprogramm bis 2020 laufen. Sollte der Konzern bis dahin etwa jährliche Kostensenkungen von rund 500 Millionen Euro umsetzen können, wären das insgesamt rund drei Milliarden Euro.

Tatsächlich will BMW unter anderem seine zuletzt sehr hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung wieder zurückfahren, wie Finanzvorstand Friedrich Eichiner bereits im März bei der Bilanzpressekonferenz betont hatte. Allein dadurch dürften sich die Belastungen um eine stattliche Summe reduzieren lassen. Dazu kommen einzelne Maßnahmen, etwa an den deutschen Standorten, wo etwa bezahlte Erholungs- und Brotzeitpausen zur Disposition stehen sollen. Von einem massiven Sparprogramm war aber bisher nicht die Rede. Aus dem Umfeld des Aufsichtsrats war zu hören, dass Einsparungen in der Höhe von bis zu vier Milliarden Euro pro Jahr bisher nicht Thema gewesen seien.

Wie bei anderen Herstellern auch gibt es bei BMW zwischen den Standorten auch weltweit einen internen Wettbewerb um die Produktionsaufträge. Über zu wenig Arbeit jedenfalls kann sich BMW derzeit aber nicht beklagen - im Gegenteil. Der Autobauer, der in vielen Werken an der Kapazitätsgrenze arbeitet, vermeldet seit langem Rekorde und peilt auch 2014 wieder Bestwerte an. Ziel ist dabei auch eine Umsatzrendite zwischen 8 und 10 Prozent. Diese sei ohne Sparbemühungen in Gefahr, schreibt das Magazin. Das Sparprojekt soll laut Bericht von der Beratungsfirma McKinsey entwickelt werden. (dpa)

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