Großer Rückruf belastet BMW

Europa nicht betroffen

Großer Rückruf belastet BMW
Der BMW X1 ist wertstabiler als ein Kombi. © BMW

BMW muss erneut eine große Rückrufaktion starten. Aufgrund von Stromversorgungsproblemen müssen in Nordamerika, Japan und Südafrika eine dreiviertel Million Pkw in die Werkstätten.

BMW muss knapp ein Jahr nach der bislang größten Rückrufaktion der Unternehmensgeschichte erneut hunderttausende Autos in die Werkstätten rufen. In den USA, Kanada, Japan und Südafrika beorderte der Münchner Oberklassehersteller insgesamt rund 750.000 Autos zurück, wie ein Sprecher am Montag sagte.

Größter BMW-Rückruf vor einem Jahr

Grund sind Probleme bei der Stromversorgung der Modelle Z4, X1 sowie der 1er und 3er Reihe, die zwischen März 2007 und Juli 2011 gebaut wurden. Im schlimmsten Fall könnten defekte Steckverbindungen am Stromverteiler den Motor während der Fahrt aussetzen lassen. Europa ist von der Aktion nicht betroffen, es handelt sich um Sonderausstattungen für besonders warme Gegenden.

Erst am Freitag hatte BMW weltweit fast 60.000 Geländewagen vom Typ X5 zurückgerufen, 30.000 davon allein in den USA. Ursache hier waren mögliche Mängel an Bremsdruckleitungen. Im März 2012 hatte der Konzern den bisher größten Rückruf bekanntgeben müssen: Damals mussten alle 5er und 6er der Baujahre 2003 bis 2010 in die Werkstatt, insgesamt rund 1,3 Millionen Fahrzeuge.

BMW mit hoher Rückruf-Quote

Dieser Rückruf verdarb den Münchnern im wichtigen US-Markt gleich auch die Jahresstatistik, denn BMW ist einer Studie des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach zufolge dort 2012 der deutsche Hersteller mit der höchsten Rückrufquote und belegte insgesamt den fünften Platz - nur vier japanische Hersteller waren noch schlechter.

Insgesamt verzeichnet die Autoindustrie seit Jahren steigende Rückrufzahlen - in fast der Hälfte der Fälle ist inzwischen die Elektrik betroffen. In anderen Ländern - vor allem in den USA - ist allerdings die Veröffentlichungspraxis zum Teil strikter als hierzulande. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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