Europäische Autokrise drückt Gewinn von BMW

Hohe Investitionen in Zukunftstechnologie

Europäische Autokrise drückt Gewinn von BMW
Der BMW X1 ist wertstabiler als ein Kombi. © BMW

BMW hat bei den Auslieferungen einen neuen Rekordwert erzielt. Doch die Absatzkrise in Europa und hohe Investitionen in neue Technologien wie beim Elektroauto BMW i3 drücken den Gewinn des Autobauers.

Die Absatzflaute in Europa hat den Autohersteller BMW auch im zweiten Quartal belastet. Der Gewinn der Pkw-Sparte gab im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 1,76 Milliarden Euro nach, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Auch hohe Kosten für Zukunftstechnologien drückten auf das Ergebnis.

Neben den hohen Kosten für neue Technologien wie beim gerade vorgestellten Elektroauto i3 dürften auch Rabatte, die BMW seinen Kunden wegen des scharfen Wettbewerbs gewähren muss, dafür verantwortlich sein. An der Zahl der verkauften Autos liegt es jedenfalls nicht: Mit einem Plus von 6,6 Prozent erreichten die Auslieferungen der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce mit 506.321 Autos einen Rekordwert. Am Morgen gab die Aktie um etwa ein Prozent nach, während der Dax freundlich startete.

Reithofer mit zweitem Quartal zufrieden

Neben der Autokrise in vielen Ländern Europas drückten hohe Investitionen den operativen Gewinn um fast 9 Prozent auf gut 2,068 Milliarden Euro, unter dem Strich verdiente der Autobauer aber auch dank seiner starken Finanzsparte mit fast 1,4 Milliarden Euro deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum. "Trotz erheblichen Gegenwinds in vielen Automobilmärkten in Europa hat die BMW Group ein starkes zweites Quartal eingefahren", sagte Vorstandschef Norbert Reithofer. Der Umsatz kletterte zwischen April und Juni um 1,8 Prozent auf 19,55 Milliarden Euro.

Der trotz des großen Verkaufsplus überschaubare Umsatzanstieg geht vor allem auf das Konto des Modell-Mixes der Münchner: Vor allem die kleineren Modelle wie die 3er-Serie oder der Kompakt-SUV X1 trieben dieses Jahr bislang die Verkaufszahlen hoch. Diese Autos spülen aber nicht so viel Geld in die Kassen wie die größeren Modelle.

Einfacher wird das Geschäft vor allem in Europa in den kommenden Monaten nicht werden. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen blieben auch in der zweiten Jahreshälfte eine Herausforderung, schrieb BMW. "Wir streben im Gesamtjahr weiterhin ein Absatzplus im einstelligen Prozentbereich und damit einen Höchstwert bei den Auslieferungen an. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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