BMW setzt seine E-Offensive nun auch in der Mittelklasse fort. Mit dem i4 bringen die Münchner nun auch ein E-Auto in ihrem Kernsegment auf den Markt.
Der Viertürer mit Coupé-Anleihen wird gleichzeitig das erste M-Modell mit Batterieantrieb. Marktstart ist noch in diesem Jahr.
Technisch baut der 4,79 Meter lange Viertürer auf dem konventionell motorisierten 4er Gran Coupé auf, was er auch optisch nicht verleugnet. So übernimmt er unter anderem die große Niere an der Front als auffälligstes Gestaltungsmerkmal, obwohl sie nicht mehr zur Motorkühlung nötig wäre. Unterschiede zum normalen 4er finden sich vor allem innen, wo ein konkaves Curved-Display zum Einsatz kommt, das die analogen Instrumente ersetzt und sich bis über die Mittelkonsole zieht.
Fünfte Generation des E-Antriebs
Unter der Haube kommt die fünfte Generation der Münchner E-Antriebstechnik zum Einsatz, die in unterschiedlichen Varianten zu haben sein wird. Spitzenmodell ist der i4 M50 mit einem 544 PS starken Motoren-Duo, elektrischem Allradantrieb und einer Fahrwerkseinstellung im typischen Stil der M-Abteilung, die bei BMW für die sportlichen Modelle zuständig ist. Die Reichweite beträgt 510 Kilometer. 80 Kilometer weiter kommt der i40 eDrive 40 mit 340 PS und Hinterradantrieb. Die Synchronmotoren kommen ohne Permanentmagnete und damit ohne seltene Erden aus, stattdessen wird das magnetische Feld elektrisch erzeugt. Das soll die Gesamt-Umweltbilanz der Fahrzeuge verbessern.
Für die Batterie nutzt BMW prismatische Zellen eines Zulieferers, die in Dingolfing zu Modulen gefügt und dann zu Akkus zusammengesetzt werden. Im i4 kommen diese auf eine Netto-Kapazität von 80,7 kWh (brutto: 83,8 kWh). Geladen wird am Wechselstromnetz dreiphasig mit bis zu 11 kW, an der Schnellladesäule fließt Gleichstrom mit bis zu 200 kW Ladeleistung in den Akku. Zehn Minuten reichen laut Hersteller im Idealfall für weitere 140 bis 164 Kilometer, je nach Motorisierung.
Preise nennt BMW noch nicht. Das 4er Gran Coupé mit Verbrennungsmotor startet in der Variante mit vergleichbarer Leistung bei 60.000 Euro, ein Tesla Model 3 – zunächst wohl der wichtigste Konkurrent – kostet mit etwas geringerer Reichweite (448 Kilometer) rund 40.000 Euro. (SP-X)