BMW: Hohe Vorleistungen für Elektromobilität

Entwicklungschef unzufrieden mit Elektroflotte

BMW: Hohe Vorleistungen für Elektromobilität
BMW i3 © BMW

Der Autobauer BMW investiert weiterhin stark in die Elektromobilität. Dabei müsse man indes massiv in Vorleistung treten, sagte Entwicklungschef Klaus Fröhlich, der mit der bisherigen Elektroflotte der Münchner noch nicht zufrieden ist.

Der Autobauer BMW will weiterhin viel Geld in den Ausbau der Elektromobilität stecken - dabei bleibe der Kostenaufwand für E-Fahrzeuge hoch. «Derzeit müssen wir noch massiv in Vorleistung gehen», erklärte der Entwicklungschef der Münchner, Klaus Fröhlich, in einem Vorabbericht des Branchenblatts «Automobilwoche».

Wegen der im Vergleich zu Modellen mit Verbrennungsmotor oft hohen Produktionskosten und ihrer speziellen Batterien sind Elektroautos meist noch teurer. Bundesregierung und Autoindustrie hatten auch deshalb eine Kaufprämie vereinbart, um die Nachfrage anzuschieben. Er sei mit der Elektroflotte bei BMW noch nicht ganz zufrieden, räumte Fröhlich ein. «Wir hatten ursprünglich für 2020 eine Marktdurchdringung von zehn Prozent antizipiert.» Das erreiche der Konzern momentan noch nicht. Man setze in den kommenden Jahren daher auch auf Plug-in-Hybride, deren Speicher sowohl über das Stromnetz als auch über den Verbrennungsmotor aufgeladen werden können.

Brennstoffzelle auf Agenda

Bisher hat BMW etwa das reine Elektroauto i3 und den Plug-in-Hybrid-Sportwagen i8 im Programm. Neben dem elektrischen «iNext», der frühestens ab 2020 in die Autohäuser kommen soll, und neuen Hybrid-Varianten arbeitet das Unternehmen auch weiter an der Brennstoffzellen-Technologie. Ein erstes Fahrzeug mit der Wasserstoff-Technik für Privatkunden soll ab 2025 angeboten werden.

Mitte März hatte Vorstandschef Harald Krüger bei der Vorstellung der Jahreszahlen 2015 gesagt, dass aber auch der Verbrennungsmotor noch auf Jahre eine wichtige Rolle spielen werde. Bei der Hauptversammlung vor zwei Wochen äußerten einige Aktionärsvertreter Kritik an BMWs Elektro-Strategie, die inzwischen etwas an Tempo verloren habe. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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