BMW peilt 2014 ein weiteres Rekordjahr an. Trotz politischer Unwägbarkeiten wollen die Münchner erstmals die zwei Millionen-Grenze knacken.
BMW sieht sich trotz wachsender Herausforderungen weiter auf Rekordkurs. «2014 wird ein Jahr der Wachstumschancen für die Automobilindustrie. Die Nachfrage steigt», sagte Konzernchef Norbert Reithofer am Donnerstag auf der Hauptversammlung des Oberklasseherstellers in München. Das gelte vor allem für die USA und Asien, aber auch der Automarkt in Europa beginne sich zu erholen. Dennoch gebe es eine wachsende Zahl von Risiken und Unsicherheiten.
Reithofer stützt Freihandelsabkommen mit USA
Den Aufgaben, die BMW selbst anpacken könne, stelle sich der Konzern. Das Unternehmen habe gelernt, sich auf Schwankungen der Konjunktur oder Währungsturbulenzen einzustellen. «Wir stellen uns auch dem rasanten technologischen Fortschritt», sagte Reithofer. BMW investiere Milliarden, etwa um sparsamere Antriebe zu entwickeln. «Doch bei politischen Konflikten sind wir auf andere angewiesen». Unternehmen setzten angesichts solcher Krisen auf die Diplomatie.
Bei den Verhandlungen zu einem Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA stützte Reithofer den Kurs der Bundesregierung. Das geplante Abkommen werde für die Autoindustrie nur positive Folgen haben. «Handelsbarrieren verursachen hohe Kosten.» Allein die deutschen Hersteller zahlten pro Jahr eine Milliarde Euro an Zöllen. «Wer in Europa eine starke industrielle Basis und Beschäftigung erhalten will, der braucht einen freien Warenverkehr.»
BMW mit Bestwerten bei Umsatz und Gewinn
Die USA sind inzwischen der zweitgrößte Einzelmarkt für die Münchner. Auch die Produktion dort baut der Konzern aus und überlegt derzeit auch ein weiteres Werk in Nordamerika zu errichten, möglicherweise in Mexico, wo auch der Rivale Audi derzeit eine neue Fabrik errichtet. Insgesamt setze BMW weiter auf eine möglichst ausgewogene Verteilung des Absatzes auf Asien, Europa und Amerika, um möglichst immun gegen wirtschaftliche Schwankungen auf den einzelnen Märkten zu sein.
Bisher geht diese Rechnung auf. BMW hat im vergangenen Jahr nicht nur Rekordverkäufe vermeldet, sondern auch beim Umsatz und Gewinn neue Bestwerte erreicht. Für dieses Jahr peilt BMW ebenfalls ein Rekordjahr an und will erstmals mehr zwei Millionen Autos im Jahr verkaufen. «Wer an der Spitze steht, für den gibt es nur eine Option: an der Spitze zu bleiben. Angesichts der Zahlen will der Konzern auch seine Aktionäre über eine Rekorddividende an dem Erfolg beteiligen.
731 Millionen Euro für Familie Quandt
Nach der als sicher geltenden Zustimmung der Hauptversammlung wird der Konzern je Stammaktie 2,60 Euro zahlen. Vor allem für die Familie Quandt bringt das eine stolze Zahlung. Die drei Großaktionäre Johanna Quandt, Stefan Quandt und Susanne Klatten halten zusammen 46,7 Prozent der Stammaktien und werden gemeinsam knapp 731 Millionen Euro kassieren. Damit brachte die Beteiligung der Familie Quandt in den vergangenen drei Jahren mehr als zwei Milliarden Euro ein. (dpa)