Studie: Geschäft mit Leih-Fahrrädern boomt

Studie: Geschäft mit Leih-Fahrrädern boomt
Fahrräder in China warten auf ihre Nutzer. © Mertens

Das Geschäft mit Leih-Fahrrädern boomt. Nach einer Studie von Roland Berger wird der weltweite Umsatz bis 2021 um 20 Prozent auf acht Milliarden Euro steigen.

Wie die Berater am mitteilten, sähen sich die europäischen Anbieter von Bike-Sharing-Angeboten mittlerweile der Konkurrenz global operierenden Wettbewerber gegenüber. „Das dynamische Wachstum des Bike-Sharing-Marktes hat längst nicht nur große asiatische Anbieter auf den Plan gerufen, sondern ein regelrechtes Wettrennen ausgelöst“, heißt es in der Analyse von Roland Berger.

Denn das Leihen eines Fahrrades würde bei den Kunden in den Städten immer beliebter, wenn diese schnell und günstig ihr Ziel erreichen wollen. „Bike-Sharing ist günstig, umweltfreundlich und für kurze innerstädtische Distanzen ideal – kein Wunder, dass es gerade in staugeplagten Metropolen boomt“, sagte Roland Berger-Experte Alexander Dyskin.

Bike-Sharing besonders in Peling beliebt

Besonders beliebt ist das Bike-Sharing in Peking. Dort gibt es mittlerweile 2,3 Millionen Leihräder gefolgt von Shanghai (1,7 Millionen) und Shenzhen (900.000). In Europa gibt es die meisten Räder in London (18.000), Paris (15.000) und Berlin (14.000).

Nach den vorliegenden Untersuchungsergebnissen hätten private Anbieter in jüngster Zeit über 3 Milliarden US-Dollar Risikokapital in die Expansion des Bike-Sharing-Geschäfts investiert. Dabei würden gerade die asiatischen Anbieter in den Markt drängen, die Free-Floating-Systeme betreiben, also keine festen Stationen anbieten. Ein Problem für die Anbieter ist derzeit auch die hohe Vandalismusquote und das Überangebot. So hat der Leihradanbieter Obike aus Singapur die bayerische Landeshauptstadt München quasi mit Rädern überschwemmt, ist kürzlich indes in die Insovenz gegangen. Nun fragt man sich, was mit den Tausenden Rädern im Stadtgebiet geschieht.

Angespannte Atmosphäre am Markt

„Dass einige Anbieter wegen finanzieller Probleme wieder verschwunden sind zeigt, wie angespannt die Atmosphäre im Markt ist“, so Roland Berger-Partner Tobias Schönberg. Er rechnet damit, dass der Markt sich in den kommenden Jahren konsolidiert und „so pro Standort nur noch wenige, dafür qualitativ hochwertige Angebote verfügbar sein werden“, wie es der Mitteilung von Roland Berger heißt. Die Studie rechnet damit, dass der Anteil freier Systeme weiter steigen wird.

Das Bike-Sharing gehört laut der Studie zu einem wichtigen Bestandteil des Mobilbilitätsmixes der Zukunft. „So zahlt eine wachsende Zahl an Nutzern lieber für die Dienstleistung Mobilität als für den Besitz des Fortbewegungsmittels.“ Laut Schönberg werde die Vernetzung mit anderen Verkehrsmitteln für Bike-Sharing-Angebote immer wichtiger.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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