Der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos geht voran. Nach dem Ladesäulenregister des Bundesverbandes der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) gibt es bundesweit 33.107 öffentliche Ladepunkte.
Das teilte der BDEW am Dienstag mit. Unter diesen Ladepunkten ist jede zehnte ein Schnelllader. Nach den Erhebungen des Verbandes sind damit in den vergangenen sechs Monate 5300 neue Ladepunkte hinzugekommen. Der Zuwachs liegt damit bei 19 Prozent. Er mache deutlich, dass der öffentlichen Ladeinfrastruktur deutlich voranschreite, so der BDEW in einer Mitteilung.
„Die Energiewirtschaft ist mit dem Bau und Betrieb der Ladeinfrastruktur bisher massiv in Vorleistung gegangen. Stromtankstellen rechnen sich aufgrund der derzeit niedrigen E-Auto-Anzahl immer noch nicht“, sagte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae. Wie sie hinzufügte, würden die Zulassungszahlen an Elektrofahrzeugen wegen der Kaufprämie steigem. „Dieser aktuelle Impuls darf aber nicht verpuffen, sondern muss Initialzündung dafür sein, die Elektromobilität in die Breite zu tragen“, so Andreae.
Deutlicher Zuwachs an E-Autos
Nach den aktuellen Zulassungszahlen wurden allein in diesem Jahr in Folge der erhöhten Kaufprämie und der steuerlichen Vorteile für Dienstwagenfahrern fast 253.000 Elektroautos und Plug-in-Hybride neu zugelassen. Der Marktanteil dieser Fahrzeuge lag im Oktober bereits bei 18 Prozent.
Wie der BDEW anmerkt, sei für eine wirtschaftliche Auslastung der mittlerweile 33.100 Ladepunkte jedoch mindestens 550.000 vollelektrische Fahrzeuge erforderlich. „Trotz des erfreulichen Anstiegs an Neuzulassungen reicht die Zahl an E-Fahrzeugen also noch nicht aus, um einen wirtschaftlichen Betrieb der Ladeinfrastruktur sicherzustellen. Wir brauchen einen zeitlich und technisch aufeinander abgestimmten Hochlauf von E-Autos und der notwendigen Ladeinfrastruktur“, so Andreae.
Autobranche fordert Ladegipfel
Dass derzeit die Ladeinfrastruktur für die Unternehmen auf Jahre wirtschaftlich nicht darstellbar sei, wurde in der Vorwoche auch beim electrified-Talk von E.ON-Vorstand Karsten Wildberger gesagt. Für diese Zeit wünscht sich der Manager eine Fördersystematik, die dies berücksichtigt.
Die Autobranche ließ kurz vor dem Autogipfel an diesem Dienstag mit Kanzlerin Angela Merkel wissen, dass ihr der Ausbau nicht schnell genug vorangehe. Sie forderte deshalb einen Ladegipfel.