Welches Auto erhält die renommierte Auszeichnung „Car of the Year 2024“? Sieben Fahrzeuge haben nun den Sprung ins Finale geschafft.
Eine Jury aus 59 internationalen Motorjournalistinnen und Motorjournalisten aus 22 Ländern hat aus einer Liste von 28 neuen Fahrzeugmodellen die sieben Finalisten für den europäischen Autopreis „Car of the Year 2024“ ausgewählt. Dabei schaffte es nur ein deutscher Hersteller in die Endrunde.
Zu den Fahrzeugen, die den Sprung von der sogenannten Longlist auf die Shortlist geschafft haben, gehören die BMW 5-Series, der BYD Seal, der Kia EV9, der Peugeot E-3008/3008, der Renault Scenic, der Toyota C-HR und der Volvo EX30. Diese Entscheidung wurde an diesem Montag bekannt gegeben.
Aus dieser Liste werden die internationalen Jurymitglieder bei Testfahrten am 12./13. Februar im französischen Mortefontaine den Sieger ermitteln. Welches Auto sich bei diesem Wettbewerb durchgesetzt hat und den renommierten Preis „Car of the Year 2024“ erhält, wird am 26. Februar bekannt gegeben. Zuletzt hatte der Jeep Avenger die Auszeichnung erhalten.
BMW 5er-Serie
Die Businesslimousine von BMW erhält in der neuen Generation mehr Autonomie, ein neues Bediensystem und erstmals eine Elektro-Variante. Beim Händler stehen 5er Limousine und i5 Limousine ab Oktober, der Kombi Touring kommt wenig später. Erstmals überschreitet das Businessklassen-Modell serienmäßig die Fünf-Meter-Marke, fällt mit 5,06 Metern knapp 10 Zentimeter länger aus als der Vorgänger. Auch Breite, Höhe und Radstand legen zu, allerdings deutlich weniger stark.
Topmodell der Business-Baureihe ist der elektrische i5 M60. Je ein Motor an Vorder- und Hinterachse liefern gemeinsam 601 PS und 820 Nm. Alternativ ist ein 340 PS starker E-Antrieb verfügbar, der maximal 193 km/h erreicht. Der nötige Strom kommt in beiden Fällen aus einer 81,2 kWh fassenden Batterie, die für Reichweiten bis 582 Kilometer gut ist. Geladen wird am AC-Anschluss mit wahlweise 11 oder 22 kW, am DC-Schnelllader sind auch ohne 800-Volt-Technik bis zu 205 kW möglich. Das Angebot an konventionellen Antrieben umfasst zunächst nur zwei Optionen, jeweils mit Mildhybridtechnik: einen 208 PS starken Vierzylinderbenziner sowie einen Diesel mit Allradtechnik 197 PS. Im Frühjahr stoßen zwei Plug-in-Hybride dazu, etwas später ein Reihensechszylinder-Diesel sowie ein weiteres E-Modell mit elektrischem Allradantrieb. Die Preise für den BMW 520i mit Ottomotor starten bei 57.600 Euro. Der i5 eDrive40 startet bei 70.200 Euro.
BYD Seal
BYD ist Chinas erfolgreichster Hersteller. Mit der Mittelklasselimousine Seal stellen sich die Chinesen auch der Konkurrenz mit Tesla. Die Limousine des Seal startet zum Marktstart Ende des Jahres mit zwei unterschiedlichen Antriebsvarianten: beide sind ausgestattet mit einem 82,5-kWh-Batteriepaket mit kobaltfreier Lithium-Eisenphosphat-Zellchemie. Das Modell mit Hinterradantrieb – der BYD Seal Design – leistet 313 PS und hat eine Reichweite von 570 km.
Das Allradmodell BYD Seal Excellence AWD hat 530 PS und eine Reichweite von 520 km. Der Seal verfügt über eine leistungsstarke 800-Volt-Technik, allerdings gibt es nur eine Ladeleistung von 150 kW. Der Preis beginnt bei 47.578 Euro.
Kia EV9
Der Kia EV9 ist das neue Elektro-Flaggschiff der Koreaner. Mit einer Länger von knapp über fünf Metern und bietet bis zu sieben Plätze. Der EV9 ist auch als Sechssitzer zu bekommen. Dank der in die Sitze integrierten Sicherheitsgurte kann man auch entgegen der Fahrtrichtung sitzen. Die 99,8 kWh starke Batterie des EV9 ermöglicht in der Variante mit 204 PS und Heckantrieb eine Reichweite von bis zu 563 Kilometer, mit Allrad und einer Leistung von 385 PS sind es immer noch 512 Kilometer.
Dank der bereits aus dem EV6 bekannten 800-Volt-Architektur kann die Batterie besonders schnell geladen werden, nämlich mit bis zu 210 kW an einem HPC-Lader. Der Verbrauch wird je nach Motorisierung mit 20,2 kWh/100 km bzw. 22,3 kWh/100 km angegeben. Der Einstiegspreis liegt bei 72.490 Euro (Heckantrieb/204 PS). Die Variante mit Allrad kostet übrigens 82.380 Euro und die sportliche GT-Line (ebenfalls mit 385 PS) 83.190 Euro.
Peugeot E-3008/3008
Der batterieelektrische Peugeot 3008 ist ab bereits zu Preisen ab 48.650 Euro bestellbar. Das 4,54 Meter lange SUV ist das erste Modell aus dem Stellantis-Konzern, das auf der neuen STLA (Stellantis Architecture)-Plattform steht. Für den E-3008 stehen drei Motoren und zwei Akku-Größen (73 und 98 kWh) zur Wahl. Die Versionen mit Frontantrieb verfügen über 210 PS oder 230 PS, eine Allradvariante kommt auf 320 PS. Bis zu 700 Kilometer Reichweite sind möglich.
Der zum Marktstart erhältliche Basis-Motor mit kleiner Batterie hat eine Reichweite von rund 520 Kilometern. Ab Werk fährt der elektrische 3008 mit Wärmepumpe und dreiphasigem On-Board-Charger mit 11 kW vor. Der elektrische 3008 ist in den bekannten Ausstattungsversionen Allure und GT erhältlich. Immer an Bord ist das neu gestaltete i-Cockpit, das in der Topversion einen 21 Zoll großen Panoramabildschirm aufweist.
Ab Frühjahr bietet Peugeot den 3008 auch als Mildhybriden mit 136 PS zu Preisen ab 39.250 Euro an.
Renault Scenic
Auf der IAA Mobility in München feierte die neue Generation des Scénic im September als elektrisch angetriebener Crossover Premiere. Der kompakte Fünftürer teilt sich die Technik mit der Limousine Mégane E-Tech Electric und tritt gegen Wettbewerber wie VW ID.4 und Tesla Model Y an.
Der 4,47 Meter lange elektrische Scénic zeigt die neue Renault-Designsprache. Die Frontpartie wird durch den aufrechtstehenden Marken-Rhombus geprägt. Flankiert wird das Logo von vielen kleinen Rauten, die je nach Lichteinfall und Blickwinkel erscheinen oder verschwinden. Auffällig sind zudem etwa die kurzen Überhänge, die breiten Kotflügel und die großen Räder (19 und 20 Zoll).
Im Passagierabteil summieren sich die Volumina von Handschuhfach und diversen Staufächern auf kann 39 Liter. Das Kofferraumladevolumen variiert je nach Sitzstellung zwischen 575 und 1.607 Litern. Bei den verwendeten Materialien etwa bei Motorhaube, Türen Sitzbezügen, Fußmatten und Instrumententräger setzen die Franzosen auf die Nutzung von Rezyklaten. Zwei Motoren stehen zur Wahl. In der 170 PS-Version ist eine 60 kWh-Batterie an Bord. Sie liefert Energie für 420 Kilometer, mit bis zu 130 kW kann an der Schnellladestation geladen werden. Ein Akku mit 87 kWh ist in Verbindung mit dem 220 PS starken Aggregat an Bord. Renault gibt eine WLTP-Reichweite von 620 Kilometern an. Schnellladen ist mit bis 150 kW Leistung möglich, ein 22 kW-Onboard-Lader ist verfügbar.
Toyota C-HR
Der Toyota C-HR zeichnet sich durch sein expressives Design und seinen effizienten Hybridantrieb aus. Die zweite Generation kommt im Januar auf den Markt. Das bereits ausgestattete Basismodell Flow (nur als 1.8 Hybrid) kostet 35.000 Euro. Die Preispalette reicht dann bis zum ab März erhältlichen Plug-in-Hybrid in nahezu Vollausstattung für 50.500 Euro.
Das ist für eine gerade einmal 4,36 Meter langes Fahrzeug eine selbstbewusste Ansage. Der PHEV verspricht eine elektrische Reichweite über 60 Kilometer aus der 13,6 kWh großen Batterie. Der 1.8er Hybrid hat eine Systemleistung von 140 PS, beim stärkeren 2.0 Hybrid sind es 197 PS.
Volvo EX30
Der Volvo EX30 ist das bislang kleineste E-Auto des schwedischen Autobauer. Das ändert indes nichts an seiner Sportlichkeit. Nach nur 3,6 Sekunden erreicht er die 100-km/h-Marke. Die beiden E-Motoren des EX30 Dual Drive leisten 428 PS.. Doch es gibt auch eine weniger stark motorisierte Variante: sie leistet 272-PS und ist mit einer 51 kWh großen Batterie unterwegs, die für eine Reichweite von bis zu 344 Kilometer sorgt. Der Einstiegspreis liegt bei 34.805 Euro.
Am oberen Ende steht das komplett ausgestattete Top-Modell, das mit 428-PS-Motor und 69-kWh-Akku 450 Kilometer weit fährt und ab 48.490 Euro kostet. Der EX30 soll sich für die Schweden zum Wachstumstreiber entwickeln. In Deutschland soll er für 25 Prozent des Absatzes sorgen.
Der Autor dieses Artikels ist Jury-Mitglied von Car of the Year.