VW plant Kleinlaster für China

Internationales Geschäft verbessern

Die Nutzfahrzeugsparte von Volkswagen will zukünftig sein internationales Geschäft stärken. Dies sei bislang eine Schwachstelle gewesen, sagte Nutzfahrzeugchef Schreiber.

Die Nutzfahrzeugsparte von Volkswagen will auf den chinesischen Markt vordringen. Nutzfahrzeugchef Wolfgang Schreiber will ein spezielles Modell für die boomenden Schwellenländer bauen. Das neue Pick-up-Modell Amarok sei erfolgreich angelaufen. Die Fertigung, die bisher in Argentinien liegt, müsse rechtzeitig erweitert werden. Schon heute sei absehbar, dass der Bedarf die Kapazitäten in zwei Jahren übertreffen werde. Schreiber will den Amarok daher künftig auch im Stammwerk Hannover bauen, wie er dem "Handelsblatt" und der "Bild-Zeitung" sagte.

VW rechnet mit steigendem Absatz

Nach dem Krisenjahr 2009 mit Absatzeinbußen von 28 Prozent sieht Schreiber nun die Talsohle durchschritten. "Es geht stabil aufwärts", sagt er dem "Handelsblatt". Er rechne in diesem Jahr wieder mit steigenden Absatzzahlen - Ziel seien rund 450 000 statt 355 000 Fahrzeuge wie im Jahr 2009. Treiber sei die erfolgreiche Erneuerung der wichtigsten Modelle T5 und Caddy. Für China hat Schreiber ein bestimmtes Segment im Visier. Dort seien besonders kleine Lkw zwischen 2,8 und 7 Tonnen gefragt. "Es ist an der Zeit, das Thema anzugehen", sagte Schreiber. VWN müsse internationaler werden. "Das ist eine Schwachstelle, die wir erkannt haben."

Beim Amarok sieht Schreiber mittelfristig ein Potenzial von 200 000 Verkäufen im Jahr. In Argentinien kann Volkswagen pro Jahr aber maximal 100 000 Fahrzeuge jährlich fertigen. Schreiber will die Produktion deshalb auch nach Deutschland holen. In Hannover könnten 40 000 Einheiten pro Jahr gebaut werden, Mitte 2012 könnte es losgehen. Bisher fertigt VWN in seinem Stammwerk den Transporter T5 und die Karosserie des Porsche Panamera. Über ein weiteres Modell wird seit längerem nachgedacht, es war zur Sicherung der Jobs auch in einer Betriebsvereinbarung zugesagt worden.

Der Amarok ist seit Mai in Südamerika auf dem Markt. Bis Ende August wurden 8000 Einheiten verkauft und es gingen laut VW 40 000 Bestellungen ein. Ende September kommt das Modell in Deutschland und anschließend auch in anderen europäischen Ländern und in Russland auf den Markt. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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