Stühlerücken bei VW

Porsche-Chef Macht

Porsche muss sich wohl einen neuen Chef suchen. Laut einem Zeitungsbericht soll Michael Macht den bisherigen VW-Produktionschef Jochem Heizmann beerben. Porsche ließ kein Dementi folgen, dafür aber MAN.

Porsche-Chef Michael Macht steht voraussichtlich vor einem Wechsel in den VW-Vorstand. Der Manager soll von Konzernlenker Martin Winterkorn den Posten des Produktionschefs angeboten bekommen haben, berichtet die «Bild»-Zeitung am Montag.

Heizmann soll LKW-Sparte führen

Ein Porsche-Sprecher wollte sich zu der Personalveränderung nicht äußern, dementierte die Informationen des Blatts aber auch nicht. Macht soll bei den Wolfsburgern auf Jochem Heizmann folgen, der künftige die neue Lkw-Sparte von Volkswagen führen soll. Als Nachfolger für Macht an der Porsche-Spitze wurde VW-Planungschef Matthias Müller ins Spiel gebracht.

Allerdings demmentierte der Münchener Nutzfahrzeug- und Motorenhersteller die Gerüchte. "Die Spekulationen in der 'Bild Stuttgart' entbehren jeder Grundlage", sagte ein Unternehmenssprecher am Montag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. MAN-Vorstandschef ist seit dem Rücktritt von Hakan Samuelsson im vergangenen November Georg Pachta-Reyhofen. Der Vorstandsvertrag des Managers läuft bis Mitte 2011. Volkswagen ist sowohl am Autogeschäft von Porsche als auch an MAN beteiligt. Das VW-Management dringt auf eine engere Zusammenarbeit zwischen MAN und der schwedischen VW-Tochter Scania.

Ziehsohn von Wiedeking

Mit diesem Personalkarussell wird immer deutlicher, dass Konzernlenker Winterkorn Schritt für Schritt das Spitzenmanagement bei den Schwaben auswechseln und mit Vertrauten aus den eigenen Reihen besetzen will. Nach dem verlorenen Machtkampf mit Volkswagen hatten Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und sein Finanzvorstand Holger Härter im vergangenen Sommer ihren Hut genommen. Zuletzt war spekuliert worden, dass auch Entwicklungsvorstand Wolfgang Dürheimer abgelöst wird. Die Sportwagenschmiede soll ab 2011 als zehnte Marke in den VW-Konzern integriert werden.

Macht gilt als Ziehsohn seines schillernden Vorgängers Wiedeking. Unter ihm arbeitete er mehrere Jahre erfolgreich als Produktionsvorstand bei Porsche. Seine Erfahrungen soll der 49- Jährige nun offenbar in gleicher Position auch bei Volkswagen einbringen.

Nach dem Abgang von Wiedeking hat Macht die Sportwagenschmiede mit ruhiger Hand geführt. Mittlerweile erholen sich die Stuttgarter auch wieder von der weltweiten Autokrise, Absatz und Umsatz zogen im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2009/10 wieder spürbar an. Die Erlöse und die Verkaufszahlen der Sport- und Geländewagen sollen die Werte des Vorjahrs übertreffen.(dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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