Strahlkraft selbst für alte Möhren

LED-Leuchten

Strahlkraft selbst für alte Möhren
LED-Leuchten sorgen für einen besonderen Auftritt © Maserati

Es gibt nicht wenige Autofahrer, denen es vor allem um das Äußere ihres Fahrzeuges geht. Dabei kommt dem Thema Lichttuning eine wichtige Rolle zu. LED-Leuchten sind derzeit angesagt.

Vielen Autofahrern kommt es bei ihrem Wagen auf Äußerlichkeiten an. Daran haben selbst steigende Spritpreise und die Debatte um die Umwelteigenschaften nichts geändert. Sparsam und sauber - alles schön und gut. Aber die Kiste soll bitteschön auch toll aussehen. Immer wichtiger wird dabei neben dem klassischen Karosserie-Tuning das Thema Lichtdesign. Denn mit LED-Leuchten zum Nachrüsten lässt sich selbst einer alten Möhre zu neuer Strahlkraft verhelfen.

Ein großer Trend

LED sind im Nachrüstgeschäft ein großer Trend, bestätigt Markus Richter vom Lichtspezialisten Hella. Hintergrund ist, dass immer mehr Neuwagen ab Werk mit LED-Leuchten ausgestattet sind, die für ein prägnantes Lichtbild sorgen. Kein Wunder, dass sich auch Besitzer älterer Fahrzeuge so ein unverwechselbares Lichtdesign wünschen und sich daher für die Nachrüstung interessieren. «Das wird von den Tuning-Fans angenommen, da es das Fahrzeug aufwertet», sagt Richter.

Hella hat für diese Kundschaft verschiedene Nachrüstlösungen von LED-Tagfahrlicht im Programm. Neben einheitlichen Leuchten gibt es auch ein flexibel einbaubares LED-Tagfahrlicht. «LEDayFlex» besteht aus einzelnen LED-Modulen, die in individueller Form in der Fahrzeugfront montiert werden. Die Ketten enthalten fünf bis acht LEDs und können ringförmig, als Bogen sowie als horizontale oder diagonale Linie angeordnet werden. Steuergeräte, Verkabelung und Stecker werden mitgeliefert, so dass die Montage für versierte Bastler kein Problem ist. Kostenpunkt der Leuchten: ab rund 225 Euro.

Nachrüstbares Set

Ein nachrüstbares LED-Tagfahrlicht hat auch Philips im Lieferprogramm. Die schmalen Leuchtleisten - Kostenpunkt im Set ab 149 Euro - dienen auch hier dem Licht-Tuning: Sie sollen dem Fahrzeug «ein individuelles und stylisches Aussehen» geben. Allerdings weist der Hersteller wie Konkurrent Hella auch auf den Sicherheitsgewinn und den Effizienzvorteil hin: Die Leuchten machten Autos am Tag besser erkennbar. Und weil LED langlebiger sind und weniger Strom benötigen als Halogenleuchten, sollen Autofahrer unterm Strich noch sparen.

Die Schaltung funktioniert bei Philips und bei Hella ähnlich: Die Leuchten schalten sich beim Starten des Motors automatisch ein; beim Einschalten des Stand- oder Abblendlichts sowie beim Ausschalten des Motors gehen sie von selbst wieder aus. Hellas LED-Tagfahrlicht lässt sich alternativ auch als Positionslicht verwenden - dann wechseln sie in einen gedimmten Nachtmodus.

Während diese Lösungen separat zum Scheinwerfer irgendwo in die Fahrzeugfront einzubauen sind, geht der Tuning-Anbieter Dectane einen anderen Weg. Hier gibt es ganze Scheinwerfermodule mit integriertem LED-Tagfahrlicht zum Nachrüsten. Die Dayline-Scheinwerfer werden nach Angaben von Dectane-Sprecherin Janin Kranig im «Plug-and-Play»-Verfahren getauscht: Das bisherige Scheinwerfermodul wird abgeklemmt und ausgebaut, das Nachrüstmodul an seiner Stelle montiert und an die Original-Steckverbindung angeschlossen - fertig.

Sinnvolles Tagfahrlicht

Autofahrer haben dann im identisch aussehenden Scheinwerfergehäuse eine echte Tagfahrlicht-Schaltung mit LED-Leuchten. Dafür verlangt das Unternehmen allerdings auch stolze 450 Euro. Erhältlich sind die Nachrüstmodule laut Janin Kranig für eine Fahrzeugpalette vom alten Audi 80 bis zum neuen VW Golf VI.

Allerdings müssen sich die Nachrüst-Anbieter auch ranhalten, wenn sie mit dem LED-Tagfahrlicht-Geschäft verdienen wollen. Denn auf absehbare Zeit sei es damit wohl vorbei, sagt Hella-Sprecher Markus Richter: Ab dem Jahr 2011 müssen alle Neufahrzeuge ab Werk mit Tagfahrlicht ausgestattet sein. Für die Nachrüstung dürfte dann irgendwann kein Bedarf mehr bestehen. (dpa/tmn)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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