Papst kommt mit mindestens drei Autos

Auch bei seinem Besuch in Bayern wird Benedikt XVI. nicht auf sein «Papamobil» verzichten. Die technischen Daten behandelt der Hersteller wie ein Staatsgeheimnis.

Auch bei seinem Besuch in Bayern wird Papst Benedikt XVI. aus dem «Papamobil» den Massen zuwinken. Die Panzerglaskuppel schützt den Heiligen Vater, der trotzdem für die Gläubigen von allen Seiten gut sichtbar ist. Das perlmuttfarbene, etwa 2,80 Meter hohe Papst-Auto mit dem Kennzeichen SCV 1 ist gepanzert und mit einer elektrischen Treppe ausgestattet.

Tatsächlich gibt es schon lange nicht mehr nur ein «Papamobil». Allein zum Besuch von Benedikt XVI. vom 9. bis 14. September im Freistaat werden wahrscheinlich drei oder vier der Vehikel im Einsatz sein - genaue Auskünfte darüber gibt es aus Sicherheitsgründen nicht. Weltweit soll es etwa 40 bis 60 «Papamobile» der verschiedensten Hersteller geben. In Italien etwa stammen sie von Fiat, in den USA von General Motors. Allein von DaimlerChrysler zählen derzeit ein knappes Dutzend «Papamobile» zum Fuhrpark des Vatikan.

Seit 1930 mit Mercedes

Die «Papamobile» sind eine Neuerung des Pontifikat von Johannes Paul II. Der polnische Papst, der den Kontakt zu der Öffentlichkeit wesentlich stärker suchte als seine Vorgänger, erhielt 1980 sein erstes «Papamobil» von Mercedes-Benz. Es handelte sich um einen umgebauten Geländewagen Mercedes-Benz 230 G und trug einen Plexiglasaufbau. Ein Jahr zuvor hatte er bereits bei einem Besuch in seiner Heimat einen umgebauten Kleinlaster einer polnischen Marke benutzt. Nach dem Attentat auf Johannes Paul II. 1981 wurde der Plexiglasaufbau durch Panzerglas ersetzt.

'Erfinder' des 'Papamobils': Papst Johannes Paul II. Foto: dpa

Der Stuttgarter Autokonzern DaimlerChrysler betreut die Päpste schon seit über 75 Jahren mit Sonderanfertigungen. Erstmals schenkte er 1930 Papst Pius XI. eine Limousine des Typs Nürburg 460. Der Autobauer gibt allerdings zu technischen Daten und Kosten der Spezialanfertigungen keine Auskunft, Sicherheitsaufbauten, Kosten und technische Daten werden wie ein Staatsgeheimnis behandelt.

Insider schätzen die Kosten für ein Mercedes-«Papamobil» auf 300 000 bis 400 000 Euro. Unbestätigten Information zufolge haben die Papamobile zudem Spezialgetriebe für Schrittfahrten durch die Menge und wiegen zwei bis vier Tonnen. Trotz hoher PS-Zahlen um 270 PS sollen sie teilweise nur Höchstgeschwindigkeiten von 80 bis 130 Stundenkilometern erreichen.

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