Die EU-Kommission will mehr Wasserstoff-Autos auf die Straße bringen. Dafür legen die Europapoltiker ein millionenschweres Förderprogramm auf.
Auf Europas Straßen sollen dank eines 470 Millionen Euro schweren Förderprogramms künftig wesentlich mehr umweltfreundliche Wasserstoffautos rollen. Das kündigten der zuständige EU-Industriekommissar Günter Verheugen und EU-Forschungskommissar Janez Potocnik am Mittwoch in Brüssel an. Zudem will die Kommission die Genehmigung für Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb wesentlich vereinfachen
Hauptverursacher von Umweltproblemen
«Der Straßenverkehr nimmt zu und bleibt einer der Hauptverursacher von Umweltproblemen, vor allem der Luftverschmutzung in Städten», sagte Verheugen. Es sei dringend notwendig, nach Alternativen zu suchen, die dem Menschen das Recht auf Mobilität sichern, gleichzeitig aber Umwelt und Gesundheit nicht schädigen.
Wasserstoff kommt zurzeit vor allem in Brennstoffzellen zum Einsatz. Sie sind kleine Kraftwerke, in denen Strom aus Wasserstoff und Sauerstoff produziert wird. Der große Vorteil dieser Art der Stromerzeugung ist der hohe Wirkungsgrad und die Umweltfreundlichkeit. Etwa 40 bis 60 Prozent der Energie des Wasserstoffs werden in Strom umgewandelt, als «Abfall» entsteht reines Wasser.
Die millionenschwere Finanzspritze fließt nach dem Willen der Kommission in eine Initiative von EU und Industrie für Wasserstoff und Brennstoffzellen. Die Wirtschaft soll nach Kommissionsangaben mindestens den gleichen Betrag beisteuern. Insgesamt stünde damit eine knappe Milliarde Euro zur Verfügung, sagte Forschungskommissar Potocnik.
Schwierige Herstellung
Der große Nachteil von Wasserstoff ist, dass er schwierig herzustellen und zu lagern ist. Wird er aus fossilen Energieträgern wie Öl oder Gas gewonnen, ist zudem der Umweltvorteil weitgehend dahin. Verheugen betonte, es müsse sichergestellt sein, dass die Erzeugung von Wasserstoff nicht zu einer Erhöhung von klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen führe. Wasserstoff dürfe nicht aus fossilen Energiequellen gewonnen werden. (dpa)