Ein Auto für jede Lebenslage

Moderne Verwandlungskünstler

Im Idealfall sollte ein Auto für verschiedene Einsatzbereiche nutzbar sein. Der eine will sportlich unterwegs sein, der andere braucht viel Laderaum oder will auch mal ins Gelände.

Von Benjamin Palm

Moderne Autos sind mittlerweile Verwandlungskünstler. Vans, SUV und Crossover vereinen beispielsweise gleich mehrere Fahrzeugtypen in einem Modell. Und Pick-ups sowie Kleintransporter sind längst nicht mehr nur Nutzfahrzeuge, sondern taugen dank verbessertem Komfort auch als Pkw. Klarer Fall: Der automobile Trend geht zu mehreren Einsatzgebieten.


So verbindet etwa die in Paris vorgestellte Studie Nissan Townpod ausgefallenes Pkw-Ambiente mit den Stärken eines leichten Nutzfahrzeugs. Der kleine Kastenwagen mit der durchgängigen Glasfront verfügt über einen großen Innenraum, der sich variabel gestalten lässt. Die Rückbank kann beispielsweise nicht nur für mehr Beinfreiheit verschoben, sondern auch direkt an die Vordersitze gerückt und zusammengeklappt werden. Die Folge: Eine ebene weiträumige Ladefläche entsteht, die durch die beiden Hecktüren selbst Sperrgut bereitwillig aufnimmt.

Keine Komforteinbußen

Trotz dieser Nutzfahrzeug-Verhältnisse müssen die Insassen im Innenraum keinen verminderten Komfort fürchten. Das Cockpit ist weitgehend in Wildleder-Imitat gehalten, ein futuristisches Lenkrad und ein Joystick erlauben die Bedienung. Ebenso fortschrittlich ist der Antrieb: Ein Elektromotor gibt dem Konzeptmodell Kraft.

Peugeot Bipper Tepee
Peugeot Bipper Tepee Peugeot

Doch während die japanische Studie noch Zukunftsmusik ist, haben andere Automobilhersteller die Vereinigung von Nutz- und Personenkraftfahrzeug in der Serie bereits vollzogen. Die Kleinstransporter-Geschwister Citroen Nemo, Fiat Fiorino und Peugeot Bipper werden jeweils auch in einer Pkw-Version angeboten. Auch wenn sich der Ursprung aus dem "Arbeiter-Milieu" im Innenraum schwer verleugnen lässt und auch die Federung verhältnismäßig hart ist, bieten sie doch mehr Komfort als ein reines Nutzfahrzeug.

Auf bequemen Sitzen nehmen die Passagiere Platz, eine breite Fensterfront rund um das Fahrzeug gibt Licht. Im Kofferraum zeigen sich beeindruckende Ladequalitäten: Die breite und tiefe Fläche bietet Stauvolumen für mehrere Koffer oder das Arbeitszeug eines Handwerkers, bei dachhoher Beladung passt einiges hinein. Beim Vortrieb haben Autokäufer oft die Wahl zwischen mehreren Motoren, Basismotor ist in der Regel ein Dieselaggregat, wie für ein Nutztier halt üblich.

VW Amarok optisch ansprechend

Optisch mehr Nutzfahrzeug, im Innenraum aber hochwertig ausgestattet sind Pick-ups wie der VW Amarok, der Nissan mit dem neuen Sechszylinder-Diesel oder der Mazda BT-50, dessen zweite Generation im nächsten Jahr erscheint. Mit ihrer offenen Pritsche eignen sie sich prima für Transporte. Die lange Ladefläche bietet viel Platz, durch entsprechende Vorrichtungen mit Stäben und Planen kann zudem in die Höhe gestapelt werden.

In der Einzel- oder Doppelkabine geht es je nach Ausstattung jedoch anmutender zu als in manchem Kleinwagen. Den 5,25 Meter langen VW Amarok beispielsweise zieren ein Lederlenkrad und weitere Applikationen aus Tierhaut, eine Klimaautomatik ist ebenfalls mit an Bord. Als Option gibt es unter anderem Einparkhilfen, Ledersitze, Sitzheizung und ein Navigationsgerät. Unter der Motorhaube kommt einer von wahlweise zwei Dieselmotoren zum Zuge. (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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