Auch Mercedes ruft Autos in USA zurück

Nach BMW

Nach BMW muss auch Mercedes einige zehntausend Modelle in den USA in die Werkstätten beordern. Bei den Fahrzeugen der E- und C-Klasse könnte Lenkflüssigkeit auslaufen.

Neue Rückrufaktion eines deutschen Oberklasse- Herstellers in den USA: Nach dem Konkurrenten BMW ruft nun der Autobauer Daimler in den USA Fahrzeuge der Kernmarke Mercedes-Benz zurück. Wegen der Gefahr des Austritts von Lenkflüssigkeit müssten Schlauchschellen nachgezogen werden, sagte ein Daimler-Sprecher am Sonntag auf Anfrage und bestätigte damit einen Bericht der "New York Times". Die Anzahl der zurückgerufenen Fahrzeuge konnte der Sprecher allerdings nicht bestätigen. Die Zeitung hatte berichtet, 85.000 Wagen der E-Klasse und der C-Klasse seien vom Rückruf betroffen. Die technischen Auffälligkeiten bei manchen Fahrzeugen der 2010er und 2011er Baureihe seien nach Kundenbeschwerden aufgefallen, habe der Oberklasse-Hersteller der US- Verkehrssicherheitsbehörde mitgeteilt.

Gefahr, Kontrolle zu verlieren

Demnach könne Lenkflüssigkeit aus einem Leitungsleck austreten. Die Fahrer liefen deshalb Gefahr, in bestimmten Situation die Kontrolle über ihren Wagen zu verlieren, soll es in dem Bericht an die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) heißen. Der Rückruf solle noch im Oktober beginnen. Der Autobauer hat seine US-Verkäufe zuletzt deutlich gesteigert. Besonders groß war der Zuwachs bei den Modellen der hochwertigen E- und S-Klasse. Die meisten Wagen verkauft er von der C-Klasse.

Erst Anfang Oktober hatte BMW in den USA rund 198.000 Fahrzeuge wegen möglicher Probleme mit dem Bremssystem in die Werkstätten gerufen. Weltweit könnten rund 345.000 Fahrzeuge betroffen sein, hatte ein Sprecher des Konzerns gesagt. Grund für die Rückrufaktion sind mögliche Undichtigkeiten an den Bremsunterdruckpumpen bei Wagen der Baureihen des 5er, 6er und 7er BMW, sowie Fahrzeuge der Tochter Rolls Royce vom Typ Phantom, die alle mit einem V8 oder V12-Motor ausgestattet sind. Diese Motorisierung ist vor allem in den USA beliebt. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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