Deutscher Automarkt im Februar eingebrochen

Zweistelliger Verlust

Deutscher Automarkt im Februar eingebrochen
Auslieferungsturm von Neuwagen von Volkswagen in Wolfsburg. © dpa

Der deutsche Automarkt musste im Februar deutliche Verluste hinnehmen. So ging die Zahl der Neuzulassungen um 10,8 Prozent zurück.

Insgesamt wurden nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) im Vormonat insgesamt 239.943 Fahrzeuge neu zugelassen, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte.

Schon im Januar war die Zahl deutlich zurückgegangen. Vor allem bei Privatkäufern, die für rund ein Drittel der Neuzulassungen stehen, sank die Nachfrage deutlich. Um mehr als 16 Prozent sank die Zahl der neu auf die Straße gekommenen Autos in privater Hand. Rückläufig waren indes auch die gewerblichen Zulassungen mit 7,8 Prozent.

Steigerung bei alternativen Antrieben

Steigerungen gab es indes bei den alternativen Antrieben, wenngleich auf weiterhin niedrigem Niveau. Mehr als 8150 Elektroautos wurden im Februar zugelassen und damit knapp 76 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der neuzugelassenen Hybrid-Autos verdoppelte sich nahezu auf 30.000 Fahrzeuge. Bei rund einem Viertel davon handelte es sich um sogenannte Plug-in-Hybride, bei denen der Akku über die Steckdose aufgeladen werden kann.

Die Zahl der neuzugelassenen Sportgeländewagen (SUV) ging hingegen um mehr als zehn Prozent auf rund 49.400 Einheiten zurück. Dennoch war nach wie vor jedes fünfte neu zugelassene Auto ein SUV.

Erholung nicht in Sicht

Eine Erholung für den inländischen Automarkt ist zunächst nicht in Sicht. Der Auftragseingang in Deutschland verringerte sich im Februar um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. «Das damalige Volumen war allerdings nachfragebedingt sehr hoch», teilte der Branchenverband VDA mit.

„Beim gesamten Neuzulassungsvolumen kommt es zu der erwarteten Korrektur nach dem Rekordjahr 2019“, sagte Reinhard Zirpel, der Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). Zirpel erwartet für dieses Jahr einen Durchbruch der Elektromobilität.

Deutliche Rückgänge im zweistelligen Bereich gab es im Vormonat beispielsweise für Smart (-81,2 Prozent), Opel (-20,6 Prozent), Audi (-20,3 Prozent), Ford (-18,5 Prozent), Mini (-15,4 Prozent) und VW (-11,1 Prozent). Einstellige Einbußen mussten BMW (-1,2 Prozent) und Mercedes (-3,3 Prozent hinnehmen. Die größten Neuzulassungsanteile bei den Importmarken entfielen auf Skoda (6,2 Prozent/-11,3 Prozent), Seat (4,7 Prozent/+23,4 Prozent), Renault (3,9 %/-2,2 Prozent) und Hyundai (3,6 Prozent/-7,7 Prozent). (AG/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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