Europäischer Automarkt schwächelt im Juni

Europäischer Automarkt schwächelt im Juni
Ein Lkw transportiert Fahrzeuge von VW. © dpa

Der europäische Automarkt hat im Juni deutlich eingebüßt. So gingen die Neuzulassungen in der Europäischen Union auf 1,45 Millionen Fahrzeuge zurück.

Das ist ein Rückgang von 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie der europäische Branchenverband ACEA am Mittwoch in Brüssel mitteilte.

Zum großen Teil sei das Minus auf einen Kalendereffekt zurückzuführen, hieß es vom Verband. Im Juni habe es durchschnittlich nur 19 Verkaufstage gegeben, vergangenes Jahr waren es demnach zwei Tage mehr. Aber auch im bisherigen Jahresverlauf steht mit 8,18 Millionen neu zugelassenen Fahrzeugen nach dem ersten Halbjahr ein Minus von 3,1 Prozent zu Buche.

WLTP sorgt für Abgasrückgänge

Seit der Einführung des neuen Abgas- und Verbrauchsprüfverfahrens WLTP im vergangenen September gehen die Werte zurück, nur im Mai stagnierten die Zulassungen. Mehrere große Hersteller, vor allem Volkswagen, hatten seit der Umstellung viele Modelle wegen fehlender Zertifizierungen nicht liefern können. Produktionsausfälle belasten die Konjunktur der Branche in Europa seitdem deutlich.

Im Juni gab es den Angaben zufolge in Deutschland 4,7 Prozent weniger Zulassungen, auch in den weiteren großen Märkten Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien sanken die Zahlen.

VW-Konzern mit fast zehn Prozent Rückgang

Bei den Herstellern verzeichnete der VW-Konzern mit all seinen Fahrzeugmarken mit 355.296 Neuzulassungen ein Minus von 9,5 Prozent. Unter den Konzernmarken konnte alleine Seat mit 7,4 Prozent ein Plus verzeichnen. Die Rückgänge bei VW Pkw lagen bei 13,7 Prozent, bei Audi bei 9,4 Prozent, bei Porsche bei 19,9 Prozent und bei Skoda bei 8,6 Prozent.

Ähnlich stark wie VW büßte auf dem europäischen Automarkt auch BMW ein: hier lag der Rückgang mit rund 97.000 Fahrzeugen bei 9,6 Prozent. Daimler lag mit 80.000 Fahrzeugen um 7,6 Prozent unter dem Vorjahr. Opel konnte sich auch nicht besser behaupten: die PSA-Tochter musste einen Rückgang von 9,5 Prozent hinnehmen. Einen hohen zweistelligen Rückgang mit 21,9 Prozent musste Volvo hinnehmen: die schwedische Marke kam gerade einmal auf 28.196 Neuzulassungen. (AG/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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