Deutscher Automarkt bleibt trotz Zuwächsen schwach

Deutscher Automarkt bleibt trotz Zuwächsen schwach
Trotz eines leichten Anstiegs ist die Lage bei den Neuzulassungen nach wie vor mau. © dpa

Rund 17 Prozent Anstieg können über mauen Oktober nicht hinwegtäuschen. VDIK-Chef Zirpel sieht wenig Anlass für Optimismus im Automarkt.

Der deutsche Pkw-Markt hat im Oktober kräftig zugelegt. Laut Kraftfahrt-Bundesamt wurden 208.600 Pkw neu zugelassen. Das waren 17 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Anzahl der gewerblichen Neuzulassungen nahm um +21,9 Prozent zu, ihr Anteil betrug 64,6 Prozent, private Neuzulassungen stiegen um +8,4 Prozent. Mit diesem Zuwachs im Oktober verringerten sich auch die Verluste des bisherigen Jahres: In den ersten zehn Monaten lag das Neuzulassungsvolumen nur noch um 5 Prozent (2,08 Millionen Einheiten) unter dem Vorjahresniveau.

Unter den deutsche Marken erreichte Audi mit +94,8 Prozent das stärkste Plus, deren Anteil bei 8,3 Prozent lag. Die Marke VW erzielte mit +45,9 Prozent den zweitstärksten Anstieg und wies zudem mit einem Anteil von 19,7 Prozent den größten Neuzulassungsanteil unter den deutschen Marken aus. Für Ford (+19,3 %/5,7 %), Mercedes (+18,5 %/10,2 %) und Mini (+6,7 %/1,5 %) brachte der Oktober ebenfalls positive Zulassungsergebnisse. Die weiteren deutschen Marken verbuchten  hingegen Rückgänge, die bei Smart (-76,2 %/0,3 %) am deutlichsten ausfielen. Opel (-20,0 %/4,7 %), Porsche (-16,6 %/1,1 %) und BMW (-13,9 %/7,2 %) verzeichneten ein Minus im zweistelligen Bereich.

Bei den Importmarken erreichte Polestar mit +230,2 Prozent den größten prozentualen Zuwachs, der Anteil der Marke an den Fahrzeugzulassungen im Oktober betrug 0,5 Prozent. Deutliche Steigerungen von mehr als 100 Prozent zeigten sich auch bei DS (+176,6 %/0,2 %) und Tesla (+116,8 %/1,5 %). Rückgänge von mehr als 40 Prozent büßten die Importmarken Lexus (-49,6 %/0,1 %), Subaru (-48,3 %/0,1 %) und Suzuki (-44,4%/0,4 %) ein. Der größte Neuzulassungsanteil entfiel auf Skoda mit einem Anteil von 5,5 Prozent.

SUV und Geländewagen dominieren

Mit 29,3 Prozent waren die meisten Neuwagen den SUVs zuzuordnen (+20,1 %). Die Kompaktklasse erreichte mit einer Steigerung von +18,6 Prozent einen Anteil von 17,1 Prozent und war zweitstärkstes Segment vor Geländewagen (11,9 %/+31,7 %), Kleinwagen (11,8 %/-3,9 %) und Mittelklasse (10,2 %/+36,7 %).

32,0 Prozent der Neuwagen waren mit einem Benzinmotor ausgestattet (66.676 Pkw/+3,1 %), 17,5 Prozent entfielen auf Dieselfahrzeuge (36.554 Pkw/+18,3 %). 68.533 Neuwagen verfügten über einen hybriden Antrieb und bewirkten einen Anteil von 32,8 Prozent (+33,5 %), darunter 32.064 Plug-in-Hybride (15,4 %/+35,1 %). 17,1 Prozent der Neuzulassungen waren Elektro- (BEV) Pkw. Mit 35.781 Neuwagen lag diese Antriebsart um +17,1 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahresmonats.

Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), sagte: „Nach dem Rekordtief im Vorjahr, war der vergangene Monat immer noch der zweitschwächste Oktober in der Historie. Darüber kann auch das kräftige Wachstum nicht hinwegtäuschen. Das Neuzulassungsniveau liegt nach wie vor weit unter dem langjährigen Durchschnitt und wird darüber hinaus vom Abbau der Auftragsbestände gestützt. Die Kaufzurückhaltung der Kunden könnte dem Markt bald wieder ebenso zu schaffen machen wie angespannte Lieferketten.“

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