Keyless-Systeme bleiben Einfallstor für Autodiebe

Keyless-Systeme bleiben Einfallstor für Autodiebe
Pro 100 km verbraucht der Hyundai Nexo durchschnittlich 0.84 kg Wasserstoff. © Hyundai

Es wurde viel über die Sicherheit von schüssellosen Zugangssystemen für Autos gesprochen. Doch geändert hat sich dadurch wenig. Keyless-Systeme bleiben gefährlich.
Auch bei neuesten Pkw-Modellen bleiben Keyless-Systeme ein Angriffspunkt für Kriminelle. Bei einigen Fahrzeugen lässt sich das Signal des Funkschlüssels besonders leicht abfangen und für einen Diebstahl missbrauchen, wie das britische Fahrzeugsicherheitszentrum Thatcham Research ermittelt hat.

Von elf getesteten Neuwagen des Modelljahres 2019 erhielten sechs hinsichtlich der Diebstahlsicherung die Bewertung „schwach“, darunter ein teures Premium-SUV wie der Porsche Macan und ein Hightech-Mobil wie das Wasserstoffauto Hyundai Nexo.

Abfangen des Funksignals

Bei allen Modellen könnten Kriminelle durch das Abfangen von Funksignalen auch ohne Schlüssel Zugang zum Fahrzeug erhalten, so die Experten. Bemerkenswert ist der Umstand auch, weil die übrige Sicherungs-Technik an Bord durchaus als gut und zeitgemäß bewertet wurde.

Dass die sogenannten Keyless-Entry-Systeme nicht per se unsicher sein müssen, zeigen Modelle wie Audi E-Tron, Jaguar XE, Range Rover Evoque und Mercedes B-Klasse, die einen besseren Funkstandard verwenden oder die Schlüssel auf anderem Weg gegen Abhören sichern.

Suzuki Jimny inakzeptabel

Der Suzuki Jimny geht mittlerweile in die dritte Generation. Foto: Suzuki

Ein Verzicht auf Keyless-Technik ist sowieso keine Lösung, wie der Suzuki Jimny zeigt, der zwar keine Hackerangriffe überstehen muss, aber bereits vor altmodischem Kriminellen-Handwerk kapituliert. Er erhielt die Bewertung „inakzeptabel“. Das Thatcham-Institut will in der Zukunft regelmäßig neue Fahrzeugmodelle einem Test zur Diebstahlsicherheit unterziehen und die Ergebnisse veröffentlichen.

In Deutschland kritisiert unter anderem der ADAC seit Jahren den fehlenden Schutz der Keyless-Systeme. Der Automobilclub hatte Anfang 2017 systematische Sicherheitslücken der Technik aufgedeckt. Bei vielen Autos lassen sich demnach die Funksignale der Autoschlüssel aus der Ferne abgreifen und anschließend zum Aufschließen und Starten des Fahrzeugs missbrauchen. Die dazu erforderlichen Geräte lassen sich dem Automobilclub zufolge für rund 100 Euro aus handelsüblichen Elektronikbauteilen von Laien selbst herstellen. (SP-X)

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1 Kommentar

  1. Ein einfacher Knopf am Funkschlüssel, mit dem man den Schlüssel an und aus schalten könnte, wäre eine simple Lösung.

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