Deutsche Autoindustrie erwartet deutliches Wachstum

Studie von PwC

Für die deutschen Autobauer ist die Krise abgehakt. Für das kommende Jahr erwartet die Branche ein Wachstum von über 15 Prozent, wie aus einer Studie von PwC hervorgeht.

Die deutsche Autoindustrie sieht sich für das kommende Jahr 2011 in der Erfolgsspur. Wie eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC ergab, erwarten rund 90 Prozent im nächsten Jahr ein Umsatzplus, ein Drittel sogar eine Zuwachsrate von mehr als 15 Prozent.

Der Optimismus der Hersteller resultiert aus der Erholung der Absatzsituation in den verschiedenen Absatzregionen. Für 96 Prozent der Befragten ist dabei Europa die wichtigste Absatzregion, dahinter folgt China (63 Prozent) und Nordamerika (55 Prozent).

BRIC-Staaten als Wachstumsmotor

Das Gros der Unternehmen sehen vor allem die BRIC-Staaten als den Wachstumsmotor für die Autoindustrie. Dabei liegt Russland mit neun Prozent abgeschlagen auf Platz sechs. Hoch im Kurs stehen dagegen Indien (37 Prozent) und Brasilien (32 Prozent). Boommarkt, darüber besteht bei den Befragten Einigkeit, bleibe China.

55 Prozent der Befragten sehen es als realistisch an, dass dort langfristig 30 Millionen Pkw pro Jahr verkauft werden. "Die Automobilmärkte der Schwellenländer werden für die deutsche Autoindustrie zweifellos weiter an Bedeutung gewinnen. Dies geht auch mit Verlagerungen von Produktionskapazitäten einher, Sorgen vor einem Exodus der Hersteller und Zulieferer vom Standort Deutschland sind jedoch unbegründet", sagte der Leiter Automotive bei PwC, Felix Kuhnert.

Investitionen in Deutschland

Obwohl das Wachstum hauptsächlich im Ausland stattfindet, planen die deutschen Hersteller weiter Investitionen in der Heimat. Vor allem als Forschungs- und Entwicklungsstandort bleibt Deutschland unerlässlich, um neue Antriebe zu entwickeln und den künftig strengeren Abgasauflagen genügen zu können. Hierbei sind die Automobilhersteller nach Einschätzung von Felix Kuhnert, Leiter des Bereichs Automotive bei PwC, auf verlässliche Zulieferer angewiesen. "Sorgen vor einem Exodus der Hersteller und Zulieferer vom Standort Deutschland sind unbegründet", sagte der Experte.

Die deutsche Autobranche hat sich im auslaufenden Jahr schneller erholt als erwartet. Der Druck der Krise hat der Studie zufolge unter anderem dazu geführt, dass die Fertigung effizienter gestaltet wurde, Arbeitskräfte flexibler zum Einsatz kommen und der Einkauf internationaler geworden ist. Investitionen bleiben trotz Krise hingegen weitgehend unangetastet. Für 2010 haben zahlreiche Hersteller ihre Prognosen schon mehrfach nach oben geschraubt. Der VW-Konzern stellt einen Absatzrekord von mehr als sieben Millionen Fahrzeugen in Aussicht. Bei Daimler und BMW darf mit Milliardengewinnen gerechnet werden. (AG/FM/dpa)

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