Die VW-Tochter Audi kann in den USA nun auch die letzten Dieselmotoren umrüsten. Die Behörden haben dazu die Genehmigung erteilt.
Damit bietet der Ingolstädter Autobauer fast drei Jahre nach Beginn des Dieselskandals jetzt für alle 60. 000 manipulierten Dieselmotoren in den USA und Kanada eine Umrüstung an. Die Zulassungsbehörden hätten auch bei der letzten der fünf Motorengenerationen den vorgeschlagenen Maßnahmen zugestimmt, teilte die VW-Tochter am Dienstag in Ingolstadt mit.
Umrüstung für 8800 Dieselautos
Damit könne Audi bei weiteren 8800 Dieselautos in Nordamerika mit der technischen Umrüstung beginnen. Bei den ersten vier Motorengenerationen des Sechszylinder-TDI-Motors hätten seit der Freigabe im Herbst 2017 schon 62 Prozent der betroffenen US-Kunden nachgerüstet.
Die VW-Tochter hatte zwischen 2009 und 2016 rund 60 000 Audis der Modellreihen A8, A7, A6, Q7 und Q5 mit diesen Sechszylindermotoren in Nordamerika verkauft. Die Motoren stießen durch verbotene Tricks auf der Straße weniger Stickstoffoxid aus als auf dem Prüfstand.
KBA muss Rückrufe noch genehmigen
In Deutschland muss Audi deshalb noch rund 210.000 Autos umrüsten – das Kraftfahrtbundesamt muss die Rückrufe teils noch genehmigen, teils hat Audi die Softwarelösungen auch noch gar nicht eingereicht. Weitere 530.000 Dieselautos will Audi in freiwilligen Serviceaktionen nachrüsten – auch hier stehen die Freigaben noch aus.
KBA und Autobauer haben zur Zeit alle Hände voll zu tun mit der Zulassung der Autos nach dem neuen Abgastest-Standard WLTP, der ab September gilt. Aufgrund dieser Probleme gibt es derzeit bei einigen Modellen Lieferengpässe. Die VW-Tochter sieht bei der weiteren Aufklärung deutliche Fortschritte. So hätten die jüngsten Analysen im Zuge der Aufarbeitung des Dieselskandals insbesondere bei der neuen Oberklasse mit dem A8, dem A7 Sportback, dem A6 und A6 Avant sowie dem Q8 „keinerlei Befund“ gezeigt, hatte das Unternehmen unlängst mitgeteilt. (AG/dpa)