Audi TT: Wer schön sein will, muss nicht leiden

Ein paar typische Macken

Audi TT: Wer schön sein will, muss nicht leiden
Ein Audi TT Roadster. © Audi

Der Start des Audi TT verlief nicht ganz reibungslos. Doch jüngere Jahrgänge des Sportwagens der VW-Tochter liegen weit über dem Durchschnitt.

Gutes Aussehen ist längst nicht alles - doch vielen Motor-Enthusiasten gilt der erste Audi TT als eine der großen Design-Ikonen der Neuzeit des Automobilbaus. Anderen war er wohl etwas zu feminin: Die zweite Generation des Sportwagens wirkte aggressiver, aber weniger puristisch. Solide Technik bieten beide Generationen. Wer schön sein will, muss also nicht leiden.

Audi TT besser als der Durchschnitt

Insgesamt steht der Audi TT im «TÜV Report 2014» besser da als der Durchschnitt. Ein paar typischen Macken hat er aber: Das Ur-Modell fällt gelegentlich durch undichte Antriebswellenmanschetten auf. Die Auspuffanlage hat oft Mängel, eher selten sind Probleme wegen defekter Luftmassenmesser und Turbolader. Und auf die Tankanzeige ist nicht immer Verlass. Die zweite Generation hat ihre Problemzonen eher bei Kupplung und Lenkung, während beim Cabrio das Verdeck und dessen Antrieb Ärger machen können.

Beim ADAC tut man sich wegen der relativ geringen Zulassungszahlen etwas schwer mit allgemeinen Aussagen zu Pannenursachen. Insgesamt mussten die Helfer aber nur relativ selten ausrücken - unter anderem wegen Fehlern an der Ladedruckregelung bei Exemplaren bis Baujahr 2004 und wegen kaputten Thermostaten bis Jahrgang 2003.

Schlechter Start für Audi TT

Einen guten Start hatte der Audi TT eigentlich nicht, als er 1998 auf den Markt kam. Es ereignete sich eine viel beachtete Unfallserie, die dadurch verursacht wurde, dass dem TT am Heck offenbar der Abtrieb fehlte. Ein kostenloser Heckspoiler, der die klare Linie beeinträchtigte, schuf Abhilfe. Wer für 650 Euro den Schleuderschutz ESP orderte, musste auch nichts befürchten. Alles in allem aber galt der TT als Cabrio oder Coupé dank guter Verarbeitung und ein paar schicker Details als günstige Alternative zu anderen Sportwagen aus Süddeutschland.

Mit der Zeit wurde der TT immer stärker. Der 1,8-Liter-Turbo-Benziner deckte in der ersten Generation ein Leistungsspektrum von 110 kW/150 PS bis 176 kW/240 PS ab, ein 3,2-Liter-Saugmotor kam auf 184 kW/250 PS. Bei der ab 2006 angebotenen zweiten Generation ging es mit 118 kW/160 PS aus 1,8 Litern Hubraum los, während der 2.0 TFSI zwischen 147 kW/200 PS und 200 kW/272 PS im TTS leistet. Topmodell war der TT RS mit 2,5-Liter-Turbomotor und 250 kW/340 PS, eine später nachgeschobene Plus-Version kam sogar auf 265 kW/360 PS. Der 3,2-Liter-Motor blieb bis 2010 im Programm, ab 2008 gab es erstmals auch einen 2,0-Liter-Diesel mit 125 kW/170 PS.

Audi TT ab 6500 Euro

Vergleichsweise günstig kommt man auf Gebrauchtwagenmarkt an einen Audi TT, wenn man sich für ein recht frühes Coupé 1.8 T mit 110 kW/150 PS entscheidet. Bei einer durchschnittlichen Laufleistung von 139.000 Kilometern werden dafür laut den Marktbeobachtern von Schwacke noch etwa 6350 Euro fällig. Für einen Roadster von 2006 mit 140 kW/190 PS und Tiptronic-Schaltung sind etwa 11.700 Euro zu veranschlagen (103.000 Kilometer).

Bei der zweiten Generation geht es bei gleicher Laufleistung und gleichem Baujahr mit etwa 12.100 Euro für ein TT Coupé 2.0 TFSI (147 kW/200 PS) los. Ein Roadster 2.0 TFSI quattro S tronic (155 kW/211 PS) des Baujahrs 2012 steht noch mit 26.000 Euro in der Preissammlung. Der Diesel ist als Coupé von 2008 ab rund 16.250 Euro zu haben (86.200 Kilometer). Ein TT RS Coupé von 2010 kostet mit um die 55.000 Kilometern auf dem Zähler rund 29.950 Euro. (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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