VW-Chef Müller: Stadler nicht vor Ablösung

VW-Chef Müller: Stadler nicht vor Ablösung
Ex-Audi-Chef Rupert Stadler. © dpa

Angesichts seiner unglücklichen Rolle im Abgasskandal wird immer wieder  auch über eine Ablösung von Audi-Chef Rupert Stadler diskutiert. Doch der sitze fest im Sattel, stellte VW-Chef Matthias Müller fest.

«Geben Sie bitte nichts auf über Medien gestreute Personalspekulationen, die jeder Grundlage entbehren», sagte Müller am Freitag in einem per E-Mail verteilten Statement. «Audi braucht die volle Konzentration seines Managements und der gesamten Belegschaft unter der bewährten Führung von Rupert Stadler, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen und die Marke weiter auf die Zukunft auszurichten.»

Durchsuchungen der Staatsanwaltschaft bei Audi

Daran arbeite der Audi-Aufsichtsrat gemeinsam mit Stadler und seinem Team. Müller ist als VW-Konzernchef Vorsitzender des Audi-Kontrollgremiums. Die «Bild»-Zeitung hatte unter Berufung auf eigene Informationen zuvor berichtet, die Ablösung des umstrittenen Audi-Chefs stehe wegen seiner unglücklichen Rolle in der Diesel-Affäre kurz bevor. Das Blatt hatte als Nachfolger von Stadler den einstigen Skoda-Chef Winfried Vahland ins Spiel gebracht, der den VW-Konzern Ende 2015 auf eigenen Wunsch verlassen hatte.

Audi hatte zuletzt erneut für Schlagzeilen gesorgt, als die Staatsanwaltschaft München zu Beginn des Monats wegen der Abgasmanipulationen die Zentrale in Ingolstadt und Büros im Werk Neckarsulm durchsucht hatten. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt Audi, in den USA und Europa ab 2009 mindestens 210 000 Dieselautos mit Schummelsoftware verkauft zu haben. Die Durchsuchung im Februar war bereits die tweite bei Audi. Die Anklagebehörde hatte bereits am 15. März 2017 in einer spektakulären Aktion während der Jahrespressekonferenz des Autobauers die Konzernzentrale durchsucht. (AG/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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