Audi-Chef Rupert Stadler schließt im Diesel-Abgasskandal weitere Rückrufe nicht aus. «Die Diesel-Krise ist noch nicht vorbei», sagte der Vorstandschef des Ingolstädter Autobauers.
Durch eine lückenlose Aufklärung stoße Audi immer noch auf Auffälligkeiten, sagte er der «Augsburger Allgemeinen». Diese würden unverzüglich den Behörden gemeldet. «Neue Rückrufe sind nicht die Folge von Untätigkeit, sondern im Gegenteil das Ergebnis konsequenter Aufklärung», sagte der Audi-Chef.
Stadler forderte in der Debatte um Fahrverbote eine bundeseinheitliche Regelung: «Wir müssen verhindern, dass wir in Deutschland einen Flickenteppich an Regelungen bekommen, wo hier diese und dort jene Straße für bestimmte alte Diesel-Fahrzeuge gesperrt ist.»
Stadler für neuen Dieselgipfel
Er plädiert zugleich für einen neuen Dieselgipfel von Bund und Kommunen: «Das wäre auch sinnvoll, um das Thema zu versachlichen.» Stadler lehnte erneut einen Rücktritt in der Affäre um manipulierte Motorsoftware ab: «Ich bin nicht der Typ, der die Flinte ins Korn wirft», sagte er dem Blatt.
Unterdessen wird es die bundesweit ersten Diesel-Fahrverbote wegen zu schlechter Luft am Donnerstag kommender Woche in Hamburg geben. Das hatte die Umweltbehörde der Hansestadt am Mittwoch angekündigt. So ist vom 31. Mai an eine Sperrung zweier Straßenabschnitte für ältere Dieselautos und Lastwagen geplant. Betroffen sind alle Diesel, die nicht die Abgasnorm Euro-6 erfüllen. Die Durchfahrtsbeschränkungen gelten für zwei Straßenabschnitte im Stadtteil Altona-Nord. (AG/dpa)